Im Sommer beginnt neue Bauphase im Chemnitzer Tierpark: Darauf könnt Ihr Euch freuen
Chemnitz - Die Umgestaltung des Tierparks Chemnitz wird fünf Jahre nach Beschluss des Masterplans konkret: Im Sommer startet der Bau eines Erlebnisbauernhofs. Auch für den neuen Eingang ist jetzt Platz.
Der Bauernhof mit Gänsen, Schweinen, Ziegen und Rindern entsteht dort, wo sich jetzt das Eselgehege befindet bis hin zum Bereich des ehemaligen Spielplatzes. Das mehr als 7000 Quadratmeter große Areal befindet sich noch außerhalb des Tierparks und soll mit Bau des neuen Eingangs ins Gelände einbezogen werden.
Die Kosten für das Bauernhof-Projekt teilen sich Stadt und Förderverein. Die Stadt steuert 250.000 Euro aus dem ehemaligen SED-Vermögen bei.
"Geplant ist die Haltung regionaler und vom Aussterben bedrohter Haustierrassen. Von den Eseln werden wir uns dagegen verabschieden", so Tierparkleiterin Anja Dube (53).
Baustart ist Anfang August. Nutzbar soll dieser Teil der Anlage ab Sommer 2025 sein.
Platz für den neuen Tierpark-Eingang
Der Tierparkförderverein plant, ab Jahresende mindestens die gleiche Summe zu investieren. Vereins-Vorstand Thomas Paarmann (56): "Wir wollen zeigen, wie früher Landwirtschaft betrieben wurde. Besucher werden Ställe und Scheune betreten können, auch alte Gerätschaften sehen."
Nebenan, direkt an der Nevoigtstraße, ist jetzt Platz für den neuen Tierpark-Eingang. Der ehemals dort ansässige Wirtschaftshof wurde an die Kaufmannstraße verlagert.
Die Vorplanungen des neuen Eingangs mit Kasse, Shop, WC und Info-Bereich sind abgeschlossen. Nun soll ein genehmigungsfähiger Entwurf ausgearbeitet werden. "Der Eingang wird ein Stück weiter nach Westen rücken, als es im Masterplan vorgesehen war", so die Tierpark-Chefin.
Der Denkmalschutz dringt auf mehr Abstand zur Jugendstilvilla, in der die Verwaltung sitzt. Laut einer aktuellen Schätzung liegen die Kosten bei 4,6 Millionen Euro. Baustart könnte 2025 sein - wenn das Geld im nächsten Haushalt eingestellt wird.
Neues Park-Konzept soll Anwohner entlasten
Im Frühjahr soll das Parken am Tierpark neu geregelt werden. Zunächst werden Parkbereiche in der Nevoigtstraße abwechselnd nur noch auf jeweils einer Straßenseite ausgewiesen. Autos dürfen dann nicht mehr auf den Bordsteinen stehen.
Um die Nevoigtstraße zu entlasten, hat die Stadt außerdem Parkplatz-Sharing-Verträge mit dem Simmel-Markt am Bahnhof Siegmar und der Sparkasse gegenüber abgeschlossen. Perspektivisch sollen Tierparkbesucher, die mit dem Auto kommen, Parkgebühren zahlen. Ein Parkleitsystem soll über Stellplätze in der näheren Umgebung informieren.
Der neuen Bewirtschaftungszone muss vorher der Stadtrat zustimmen. Die Umsetzung ist für dieses Jahr geplant. Eine voriges Jahr erstellte Studie zur Neugestaltung der Verkehrsflächen schlägt außerdem für die Nevoigt- und die Pelzmühlenstraße eine geschwungene Fahrbahnführung mit Bäumen in Pflanzelementen vor.
"Die Umsetzung ist von der weiteren Terminkette zur Entwicklung des Tierparks und vorbehaltlich finanzieller Ressourcen abhängig", heißt es von der Stadt.
Doppelt so viele Besucher bis 2030
Der Masterplan des Tierparks von 2018 sah eine Neugestaltung für knapp 40 Millionen Euro bis 2030 vor. Damit sollte sich die Besucherzahl auf bis zu 300.000 nahezu verdoppeln.
Die größte Investition seitdem war 2022 der Eiszeit-Spielplatz mit integrierter Voliere für Ziesel und verschiedene Vogelarten für eine halbe Million Euro durch den Förderverein des Tierparks.
Voriges Jahr zählte der Tierpark knapp 154.000 Gäste, rund 8000 mehr als 2022.
Titelfoto: Ralph Kunz