Ukrainerinnen in Chemnitz: "Wir wollen Deutsch lernen und arbeiten!"
Chemnitz - Immer mehr Ukrainerinnen flüchten aus ihrer zerbombten Heimat nach Chemnitz. Was diese Menschen eint: Fast alle wollen schnell Deutsch lernen, um zu arbeiten.
Khrystyna Poberezhets (30) ist mit ihrer Mutter Hanna (51) aus der Zentral-Ukraine geflohen. Sie war Restaurantleiterin, hat zwei Wünsche: "Ich möchte Deutsch lernen, um in einem Restaurant zu arbeiten."
"Bereit zu jeder Arbeit" ist Hanna Poberezhets, obwohl sie eigentlich aus dem Bankwesen kommt. Doch auch sie spricht kein Deutsch: "Das möchte ich schnell lernen, um mein eigenes Geld zu verdienen."
Mit ihnen flüchtete Anna Syrota (43) nach Chemnitz. Vor zehn Jahren studierte sie Computer-Linguistik in Heidelberg. Sie spricht Deutsch, sucht einen Job bei einer Computerfirma: "Uns Ukrainern ist die Situation unangenehm", erklärt sie. "Wir freuen uns, dass Deutsche helfen. Aber auf Dauer möchten wir nicht auf fremde Hilfe angewiesen sein."
Dazu gehört auch eine eigene Wohnung. Bislang leben die drei Frauen bei Alexa von Künsberg (44, CDU) auf dem Sonnenberg. Sie hat mit Parteifreunden eine CDU-Ukrainehilfe gegründet. "Wir betreuen Flüchtlinge bei Behördengängen, versuchen Sprachkurse bei der katholischen Kirche zu organisieren und kümmern uns um Jobs - auch mit der Arbeitsagentur."
Sparkasse Chemnitz spendet 110.000 Euro
Große Spende in großer Not: Die Sparkasse Chemnitz stellt mehr als 110.000 Euro an Geld- und Sachspenden für Projekte zugunsten der vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen zur Verfügung.
"Die Ereignisse in der Ukraine haben uns sehr erschüttert. Wir wollen helfen, das Leid vor Ort und der geflüchteten Menschen zu mildern", erklärte Vorstandsvorsitzender Michael Kreuzkamp.
Unter den 20 Initiativen, denen das Geld zugutekommt, befinden sich etwa Projekte für Waisenkinder, Hilfslieferungen ins Kriegsgebiet oder die Einrichtung von Wohnungen hier in der Region.
Titelfoto: Ralph Kunz