Trauer um Egmont Elschner: Der Mann mit dem roten Schal ist tot

Chemnitz - Große Trauer in Chemnitz um Egmont Elschner. Der 76-Jährige ist am Samstag überraschend verstorben, wie das Kulturforum der Sozialdemokratie Sachsen am Sonntag mitteilte.

Egmont Elschner ist am Samstag überraschend im Alter von 76 Jahre verstorben.
Egmont Elschner ist am Samstag überraschend im Alter von 76 Jahre verstorben.  © Uwe Meinhold

Elschner, der in Jena geboren wurde, machte sich in Chemnitz einen Namen als Kulturpolitiker, Sozialdemokrat, Vorsitzender des Kulturbeirats und Vorsitzender des Vereins "Tage der Jüdischen Kultur" sowie Jury-Vorsitzender des Chemnitzer Friedenspreises. Der Mann mit dem roten Schal lebte seit 1999 in Chemnitz.

Frank Richter (63, SPD), Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Kulturforums der Sozialdemokratie Sachsen drückt auf der Internetseite des Forums seine Trauer aus: "Gestern erreichte mich die Nachricht vom Tod Egmont Elschners. Sie löste nicht nur bei mir, sondern bei allen Mitgliedern des Kulturforums der Sozialdemokratie Sachsen große Betroffenheit und Traurigkeit aus. Wir verlieren mit Egmont Elschner einen liebenswürdigen, klugen und humorvollen Mitmenschen, einen streitbaren Sozialdemokraten und einen profilierten Kulturpolitiker."

Im Namen aller Mitglieder des Kulturforums verneige er sich nun vor ihm und "seiner politischen Lebensleistung".

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Weiter erinnert sich Richter: "Egmonts Markenzeichen war ein roter Schal, den er fast immer trug und der seinem Äußeren eine gewisse Verwegenheit verlieh. Egmont hatte Mut zur Farbe – zur roten Farbe. Diese entsprach zu 100 Prozent seiner politischen Überzeugung und passte zum Motto auf seiner Homepage: 'Für ein kulturvolles, fröhliches und streitbares Miteinander der Generationen in Chemnitz.'"

Elschner im Goldenen Buch der Stadt geehrt

Im Februar 2020 durfte sich Egmont Elschner ins Goldene Buch der Stadt eintragen.
Im Februar 2020 durfte sich Egmont Elschner ins Goldene Buch der Stadt eintragen.  © Uwe Meinhold

Auch die SPD-Landtagsabgeordnete Hanka Kliese (43) würdigt den 76-Jährigen: "Egmont Elschner vermochte es, Menschen zu verbinden. Die Kultur half ihm, Brücken zu bauen und Neugier zu wecken. Er blieb stets ein neugieriger Mensch. Egmonts Begeisterung für kulturelle Vorhaben war mitreißend."

Egomont Elschner war, neben seinen Verpflichtungen in Chemnitz, bis zu seinem Tod Bundesvorstandsmitglied des Kulturforums der Sozialdemokraten und stellvertretender Vorsitzender des Kulturforums Sachsen. Auch bei der Bewerbung von Chemnitz als Kulturhauptstadt 2025 erwarb sich der 76-Jährige maßgebliche Verdienste.

Vor drei Jahren, im Februar 2020 durfte sich Egmont Elschner im Beisein der damaligen Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (61, SPD) ins Goldene Buch der Stadt Chemnitz eintragen.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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