Trainer-Ikone Jutta Müller († 94) gestorben

Chemnitz/Bernau – Sie war die berühmteste Eiskunstlauf-Trainerin der Welt und brachte Katarina Witt (57) zum Olympiagold. Am heutigen Donnerstagvormittag verstarb Jutta Müller († 94).

Im Rahmen des Chemnitzer Eismärchens am 8. Dezember 2018 organisierte der Chemnitzer Eislauf Club eine Sonderveranstaltung anlässlich des 90. Geburtstages von Jutta Mueller († 94, r.).
Im Rahmen des Chemnitzer Eismärchens am 8. Dezember 2018 organisierte der Chemnitzer Eislauf Club eine Sonderveranstaltung anlässlich des 90. Geburtstages von Jutta Mueller († 94, r.).  © Kristin Schmidt

Wie zuerst der MDR am heutigen Donnerstag berichtete, verstarb sie in einem Pflegeheim im Alter von 94 Jahren.

Dort lebte sie seit dem Sommer 2022, nachdem sie aus gesundheitlichen Gründen ihre Heimatstadt Chemnitz verließ und in die Nähe ihrer Tochter Gaby Seyfert nach Bernau zog.

Sie galt als strenge Trainerin, wobei der Erfolg ihrer Linie recht gab. Sie formte große Sportler auf dem Eis wie ihre Tochter Gaby, Jan Hoffmann, Anett Pötzsch und natürlich Katarina Witt.

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Witt und Müller verband eine besondere Bindung - obwohl oder gerade weil Kati ihre Trainerin bis zum Ende siezte. "Jeder fragt uns: 'Du sagst immer noch Sie?' Ja, das werde ich immer! Frau Müller ist für mich immer Frau Müller. Aus Respekt! Und trotzdem ist sie mir ganz nah", erinnerte sich Olympiasiegerin Katarina Witt anlässlich des 90. Ehrentages von Müller.

Insgesamt gewann sie mit ihren Schützlingen drei olympische Goldmedaillen, zehn Welt-, 18 Europa- und 42 DDR-Meistertitel. Damit ist Jutta Müller die erfolgreichste Eiskunstlauftrainerin der Welt.

Am 12. Dezember 2008 wurde sie anlässlich ihres 80. Geburtstages zur Ehrenbürgerin der Stadt Chemnitz ernannt.

Chemnitzer Oberbürgermeister Schulze bezeichnet Jutta Müller als "Institution im Chemnitzer Sport"

Jutta Müller (3.v.r.) erhielt 2008 die Ehrenbürgerschaft ihrer Heimatstadt Chemnitz. Hier mit ihren ehemaligen Schützlingen Jan Hoffmann, GabySeyfert, Katarina Witt und Anett Pötzsch (l-r) beim gemeinsamen Gruppenfoto.
Jutta Müller (3.v.r.) erhielt 2008 die Ehrenbürgerschaft ihrer Heimatstadt Chemnitz. Hier mit ihren ehemaligen Schützlingen Jan Hoffmann, GabySeyfert, Katarina Witt und Anett Pötzsch (l-r) beim gemeinsamen Gruppenfoto.  © Wolfgang Thieme/dpa-Zentralbild/dpa

Auch die Stadt Chemnitz trauert um ihre Ehrenbürgerin Jutta Müller. Oberbürgermeister Sven Schulze: "Mit Jutta Müller verliert Chemnitz nicht nur eine Ehrenbürgerin. Sie war eine Institution im Chemnitzer Sport, den sie über viele Jahrzehnte geprägt hat wie wenige andere."

Weiter heißt es: "Ihr Ruf ging weit über unsere Stadt hinaus. Als erfolgreichste Eiskunstlauftrainerin der Welt war sie eine hervorragende und vor allem authentische Botschafterin unserer Stadt. Jutta Müller wird für immer in den Herzen der Chemnitzerinnen und Chemnitzer bleiben."

Ab dem morgigen Freitag liegt im Foyer des Rathauses, Markt 1, ein Kondolenzbesuch aus, in dem Bürger von Jutta Müller Abschied nehmen können. Bis zum 16. November ist es möglich, sich während der Rathausöffnungszeiten dort einzutragen.

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Insgesamt 40 Berufsjahre widmete die Chemnitzerin dem Eiskunstlauf in Chemnitz. Dabei erhielt sie am 13. Dezember 1998 als erste Preisträgerin überhaupt den Ehrenpreis der Stadt Chemnitz und am 2. November 2002 den Sächsischen Verdienstorden vom Land Sachsen.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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