Tierretterin Sandra Kögel: Wo Hund, Katz und Biber in guten Händen sind
Chemnitz - Mit Liebe und Leidenschaft für die Tiere: Sandra Kögel (46) brennt nicht nur in ihrem Job für die treuen Begleiter, sondern ist auch ehrenamtlich für sie im Einsatz. Neben einer Hundepension leitet sie die Tierrettung in Chemnitz, die sich um Tiere in medizinischen Notlagen kümmert. Egal ob Fuchs, Biber oder Seeadler - alle Tiere sind bei Sandra Kögel in guten Händen.
"Mein Tag beginnt um 5 Uhr und endet meist erst gegen 23 Uhr", sagt Sandra Kögel, die sich oft bis zu 16 Stunden um das Wohl der Tiere kümmert: Als Besitzerin einer Hundepension mit Tages- sowie Übernachtungsgästen und Gründerin der "Tierrettung Chemnitz" hat sie täglich alle Hände voll zu tun.
Neben den Einsatzfahrten für verunfallte Tiere übernimmt sie auch das Marketing des Vereins und ist zudem in dessen Vorstand tätig. Unterstützung findet die 46-Jährige bei ihren 30 aktiven Vereinsmitgliedern, die jeden Tag von 7 bis 22 Uhr für Transporte oder tierische Notfälle bereitstehen. "Wir schließen damit die Lücke vom Unfallort bis zum Tierarzt und übernehmen die medizinische Erstversorgung, indem wir zum Beispiel Blutungen stillen", erklärt Kögel.
Dass sie in ihrer beruflichen Laufbahn möglichst vielen Tieren helfen möchte, stand für sie bereits nach dem Abitur fest. "Eigentlich wollte ich Tierärztin werden - da man damals aber noch lebende Frösche sezieren musste und das nicht meinem Tierschutz-Empfinden entsprach, bin ich erst einmal auf eine andere Schiene geraten", so Kögel.
Über die Juristerei sei sie zum Marketing gekommen, bis sie vor 13 Jahren über eine Hundetrainer-Ausbildung und die Eröffnung einer Hundepension zu den Tieren zurückkehrte. Im März 2020 ging dann mit der Gründung des Vereins ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.
Seitdem konnte sie mit ihrem Team bereits in mehr als 1000 Einsätzen verunfallte Tiere retten, was vor allem in den sozialen Netzwerken honoriert wird, wie Kögel erzählt: "Das Lob über Facebook ist schön zu sehen und sorgt für Glücksmomente."
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Titelfoto: Sven Gleisberg