Spendenaktion für Überreste der Synagoge in Plauen
Plauen - Crowdfunding soll die Überreste der ehemaligen Synagoge in Plauen retten.
Das Projekt "Bruchstelle 1938" startet am Freitagnachmittag. Ziel ist es, 15.000 Euro einzunehmen.
Insgesamt wird der Erhalt der Mauern 100.000 Euro kosten, sagt Kulturbürgermeister Tobias Kämpf (34, CDU). Neben dem spendenfinanzierten Eigenanteil wird der Rest der Summe über Mittel aus dem Denkmalschutz gefördert. Die Aktion läuft bis zum 30. September.
Die Mauerreste in der Engelstraße wurden im letzten Jahr notdürftig abgesichert. Kämpf plant, dass sie nach der Sanierung zum Gedenk- und Begegnungsort werden. Langfristig sollen Veranstaltungen stattfinden, insbesondere für Schulklassen.
Auch soll moderne Technik zum Einsatz kommen: "Womöglich könnten wir die Synagoge über 3D-Brillen virtuell wieder begehbar machen."
Im Rahmen von "Bruchstelle 1938" wurde die ehemalige Synagoge von der TU Darmstadt als 3D-Modell rekonstruiert.
Synagoge in Plauen wurde 1938 zerstört
Das Gotteshaus wurde am 6. April 1930 eingeweiht.
Damit ist es eines der letzten jüdischen Gebäude, die noch vor der NS-Zeit errichtet wurden. Nach einem Brand in der Pogromnacht am 10. November 1938 galt es als vollständig zerstört.
Ein Teil der damaligen Außenmauern hat die Zeiten überraschenderweise überlebt, so Kämpf. Das haben auch alte Baupläne bestätigt.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa