Auftritt vor 80.000 Menschen: Chemnitzer Profi-Bläser starten mit Volksmusik durch

Chemnitz - Vier Musiker der Robert-Schumann-Philharmonie aus Chemnitz und der Landes-Blasmusik-Direktor fahren im Juni als erste sächsische Gruppe zum "Woodstock der Blasmusik". Es klingt wie der Anfang eines Witzes, ist jedoch ein sehr ambitioniertes Projekt.

Die vier Blechbläser Philipp Lohse (42), Ingolf Günther (59), Conrad Wecke (48) und Volkmar Jäger (54, v.l.) bilden zusammen mit Robin Kürschner (41) am Akkordeon die Blasmusikkapelle "Nischlmusi".
Die vier Blechbläser Philipp Lohse (42), Ingolf Günther (59), Conrad Wecke (48) und Volkmar Jäger (54, v.l.) bilden zusammen mit Robin Kürschner (41) am Akkordeon die Blasmusikkapelle "Nischlmusi".  © Kristin Schmidt

Conrad Wecke (48) hatte 2021 mit drei seiner Bläser-Kollegen die NischlMusi gegründet.

"Das ist ein klassisches Corona-Projekt", erzählt er. Den Musikern war es damals wichtig, fit zu bleiben. "Da haben wir die Idee gehabt, im Quartett zu spielen und mal ein bisschen Volksmusik zu probieren."

Mittlerweile hat sich Musikdirektor Robin Kürschner (41) mit seinem Akkordeon zu den Bläsern gesellt. Gemeinsam haben sie 120 Titel drauf, darunter Polkas, Märsche und Walzer.

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In Sachsen ist die NischlMusi einmalig: "So eine Kapelle wie uns gibt es erst wieder in Nürnberg", sagt Wecke. Damit haben sich die Chemnitzer Wirtshausmusikanten einen Auftritt am 28. Juni auf dem "Woodstock der Blasmusik" in Ort im Innkreis (Österreich) gesichert.

"Das war ein Traum. Wir haben gar nicht geglaubt, dass das mal passieren kann."

Große Herausforderung: "Haben noch gar nicht viel in der Öffentlichkeit gespielt"

In Vorbereitung fürs "Woodstock der Blasmusik" dreht die Gruppe ein Musikvideo in Chemnitz.
In Vorbereitung fürs "Woodstock der Blasmusik" dreht die Gruppe ein Musikvideo in Chemnitz.  © Kristin Schmidt

Das Freiluft-Festival findet seit 2011 jährlich statt, vergangenes Jahr besuchten 80.000 Menschen die Veranstaltung. "Da sind nur junge Leute. Die fahren total darauf ab", berichte der Trompeter.

Herausfordernd für die Chemnitzer: "Die NischlMusi war ein Projekt für uns. Wir haben auch noch gar nicht viel in der Öffentlichkeit gespielt."

Für die Zukunft wünscht sich Wecke, dass die Blasmusik auch in Chemnitz ankommt: "Wir wollen, dass die Leute wissen, was es bedeutet, Wirtshausmusik zu haben und dass sie die Geselligkeit schätzen."

Titelfoto: Kristin Schmidt

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