Russische Bloggerin schwärmt von neuer Heimat: "Liebe mich, ich bin Chemnitz!"
Chemnitz - Alexandra Shaburova (25) packte vor fünf Jahren im Ural ihren Koffer, um Deutschland zu erobern. Mittlerweile bloggt sie über ihr Leben in Chemnitz und begeistert deutsches sowie osteuropäisches Publikum für ihre neue Heimat.
"Love me, I'm Chemnitz" (Liebe mich, ich bin Chemnitz) heißt es auf Alexandras Instagram-Blog. Dabei war es bei ihr und der drittgrößten sächsischen Stadt keine Liebe auf den ersten Blick: "Ich kam 2016 nach Chemnitz, um Medienkommunikation zu studieren", erinnert sich Alexandra.
"Chemnitz war nicht meine erste Wahl, ehrlich gesagt auch nicht meine zweite." Sie fing an, die Stadt zu Fuß zu erkunden. "Dabei entdeckte ich liebenswerte Ecken und begann, diese mit meiner Kamera einzufangen und Chemnitz aus meinem Blickwinkel online zu dokumentieren."
Das Konzept kommt an: Mittlerweile folgen Alex mehr als 7000 Nutzer auf ihren Instagram-Accounts "Chemnitz.city" und "_eviliam_". "70 Prozent kommen aus Osteuropa", so Alex.
Eine Umfrage ergab, dass mehr als 500 Russen Chemnitz aufgrund von Alex' Blog besuchen möchten - obwohl sie die Stadt zuvor gar nicht kannten.
"Mir haben auch schon Studenten geschrieben, die sich aufgrund meines Blogs für die TU Chemnitz entschieden haben."
"Chemnitz hat viel Potenzial, kulturell zu erblühen"
Um den Hunger ihrer wachsenden Fan-Gemeinde zu stillen, startet Alex demnächst einen Podcast, in dem sie mit Gästen über ihre Erfahrungen als Russin in Sachsen plaudert. Die erste Folge gibt's bald immer am letzten Samstag im Monat über Radio UNiCC oder Spotify.
Den Hype um Chemnitz erklärt sich Alex übrigens so: "Viele ostdeutsche und osteuropäische Städte sind dem Verfall ausgesetzt - hier ist das Gegenteil der Fall. Chemnitz hat viel Potenzial, kulturell zu erblühen."
Alexandra Shaburova ist aber nicht die einzige Bloggerin, die für Chemnitz schwärmt. Die Stadt erlebt aktuell einen wahren Medien-Hype und geht im World Wide Web viral.
Sohanur Sagor (26) verließ vergangenen Herbst fürs Studium seine Heimat Bangladesch. Der Weg war steinig: Aufgrund der Corona-Pandemie musste er hart um sein Visum kämpfen. Nun hält er auf seinem Instagram-Account "sohanursagor" sein neues Leben und die Liebe zu Chemnitz fest.
Ach wird das schön, wenn man wieder Restaurants und Cafés besuchen kann - bis dahin liefert "eatoutchemnitz" Inspirationen, wo es sich besonders gut schlemmen lässt.
Maria Cuptior (27) aus Transnistrien beweist auf "justkupter", dass Chemnitz dem Titel "Kulturhauptstadt" absolut würdig ist.
In ihren Beiträgen zeigt sie, wie vielseitig, lebenswert und modisch (!) die Stadt sein kann.
Titelfoto: Privat, Uwe Meinhold