Oldtimer, Prototypen, Rennfahrer: Trabi-Kult in der Chemnitzer Messe
Chemnitz - Einst geliebt, später belächelt, jetzt Kult. Es konnte noch so heftig über den Trabant gelästert werden - froh war, wer überhaupt einen dieser Zweitakter besaß. Mit dem klassischen DDR-Gefährt aus dem VEB Sachsenring Zwickau war man mobil und konnte im Sommer an die Ostsee tuckern.

An diesem Wochenende steht das Kultauto des Ostens nun in der Messe Chemnitz im Mittelpunkt. Die Ausstellung "Trabi & Friends" zeigt verschiedene Fahrzeuge und Modellreihen, angefangen vom "Urtrabi", dem ersten Prototyp von 1954, bis hin zum Elektro-Trabant.
"Rund 50 Fahrzeuge sind heute und morgen in der Messehalle und im Außenbereich zu sehen. Aber nicht nur Trabis, sondern auch Rennwagen, beispielsweise der legendäre MT 77, der in der Formel 1 des Ostens kräftig mitmischte", sagt Klaus-Dietmar Hessel vom Verein Intertrab Zwickau.
"Für Oldtimer-Fans wird ebenfalls etwas geboten, unter anderem der Rallye Werkswartburg 353 WR aus Eisenach und die Rallye-Version eines Audi Sport Quattro (Baujahr 1985), wie ihn Rallye-Fahrer Walter Röhrl bei der Rallye de France fuhr."
Podiumsdiskussionen mit ehemaligen und aktiven Rallye-Piloten wie Wolfgang Krügel (mehrfacher DDR Meister Rallye, Werks-Rallye-Fahrer Wartburg) oder Philip Geipel (Deutscher Rallye-Meister 2022) sowie Vorträge rund um die Motorenentwicklung des Zweitakters und den ostdeutschen Automobilsport runden das Programm der Schau ab.
Und wer Nostalgie ganz praktisch erleben möchte, kann auf dem Freigelände der Messe mit einem Trabant eine Runde mitfahren.



Geöffnet ist jeweils von 9 bis 18 Uhr. Ein Tagesticket kostet 9 oder ermäßigt 7 Euro.
Titelfoto: Maik Börner