Neue App: Digitale Schnitzeljagd durch die Chemnitzer Industriekultur
Chemnitz - Im vergnüglichen Schnitzeljagd-Modus eine Stadt entdecken - und zwar so, als ob ein Einheimischer mitgeht, der sich auskennt: Das ist die Idee der App lialo ("like a local" - engl. für "wie ein Einheimischer"). 180 Streifzüge bietet das Berliner Start-up in ganz Deutschland schon an. Eine Tour führt auch durch Chemnitz.
Am Mittwoch traf sich lialo-Gründer Andree Sadilek (52) mit Gästeführerin Edeltraut Höfer (66) an der neuen Unibibliothek. Die ehemals größte Spinnerei Sachsens ist Startpunkt der "IndustriekulT(o)ur". "Als künftige Kulturhauptstadt durfte Chemnitz kein weißer Fleck auf der Karte von lialo bleiben", meint Edeltraut Höfer. Andree Sadilek war von der Alten Aktienspinnerei beeindruckt: "Ein imposanter herrschaftlicher Bau. Ich hätte nicht vermutet, dass darin früher eine Fabrik war."
An insgesamt 18 Stationen zwischen Brühl und Industriemuseum führt die Wegbeschreibung der Chemnitzerin die Nutzer der App. An jedem Zwischenstopp gibt es unterhaltsame und überraschende Informationen, Fotos aus dem Inneren von Gebäuden und jeweils ein kleines Quiz.
Kein Neuland für die Gästeführerin: "Ich habe sechs Enkel, die Schnitzeljagden lieben."
Rund zweieinhalb Stunden dauert ihre Tour. Für 10 Euro kann sie unter lialo.com gebucht und beliebig oft angeschaut werden. Angst, sich als Gästeführerin überflüssig zu machen, hat Edeltraut Höfer nicht: "Ich denke eher, das ist was für eine neue Zielgruppe."
Lialo-Gründer Sadilek radelt derzeit auf einer 1800-Kilometer-Tour zu 20 Städten: "Eine fixe Idee, um einige der lokalen Leute, die hinter den Touren stehen, kennenzulernen."
Titelfoto: Sven Gleisberg