Chemnitz - Das AJZ Chemnitz hat das für den morgigen Freitag geplante Konzert des Rappers Marteria (40) abgesagt. Doch der Gig kann doch stattfinden, denn es wurde am Donnerstagabend kurzfristig eine neue Location gefunden.

Seinen Auftritt beim Kosmos 2022 musste der Künstler aus gesundheitlichen Gründen canceln. Nun sollte er im AJZ auftreten, doch auch daraus wird nichts, denn das Alternative Jugendzentrum sagte den Gig am heutigen Donnerstag ab.

Doch wieso? Bereits im Vorfeld stieß die Veranstaltung nicht nur auf Vorfreude, im Gegenteil - sie stand heftig in der Kritik und wurde kontrovers diskutiert.

Anfang der Woche rief die feministische Vereinigung "Catcalls of Chemnitz" im Netz zum Boykott des längst ausverkauften Konzertes auf.

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Die Bewegung kreidet im Namen betroffener Personen Übergriffe und Gewalt gegen Frauen an. "Kein Täterschutz für Marteria!" hieß es bei Instagram und die Forderung wurde laut, dass das AJZ die kompletten Einnahmen an Organisationen für Betroffene häuslicher Gewalt spenden soll.

Noch am Dienstag veröffentlichte das AJZ dann ein Statement, in dem es unter anderem hieß: "Wir verurteilen häusliche, sexualisierte, verbale und nonverbale Gewalt!"

Weiter hieß es, dass man aber auch nicht abschließend beurteilen könne, was passiert sei. Trotz der Kritik und internen Überlegungen sollte das Konzert zu dem Zeitpunkt aber noch stattfinden. Einen Teil der Einnahmen wollte das AJZ an die Interventions- und Koordinationsstelle zur Bekämpfung häuslicher Gewalt und Stalking spenden. Dieses Statement wurde auf dem Instagram-Account wieder entfernt.

Am heutigen Donnerstag folgte nun die endgültige Absage: "Wir sagen das Konzert von Marteria am 19.05.2023 ab. Die Situation ist erdrückend für uns. Wir erfahren hier gerade Prozesse, die wir nicht tragen können", so das AJZ auf seinem Instagram-Account am Nachmittag. Ein Statement soll in Kürze folgen.

Der Rapper Marteria hatte vor wenigen Wochen für Negativ-Schlagzeilen gesorgt.

Der gebürtige Rostocker, der mit bürgerlichem Namen Marten Laciny heißt, wurde Ende März von der Polizei in North Carolina verhaftet, nachdem er eine Frau gewürgt haben soll.

Bereits am 18. April wurden dann aber alle Vorwürfe gegen den Rapper fallengelassen.

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Marteria musste sich nicht vor Gericht verantworten. Einen Tag später meldete sich der 40-Jährige selbst zu Wort. "Vor drei Wochen hatten meine Freundin und ich einen lautstarken Streit, der - worauf ich nicht stolz bin - zu einem Polizeieinsatz führte", hieß es in dem ausführlichen Social-Media-Post des Musikers.

"Es hat weder eine Kaution, noch eine Anklage und erst recht kein Würgen gegeben", stellte Marteria in seinem Statement klar.

Erst die Absage des Marteria-Konzerts im AJZ, nun die überraschende Wende am Donnerstagabend: Marteria wird am Freitag doch in Chemnitz auftreten, aber nun im Luxor!

Das gab der Rapper in seiner Instagram-Story bekannt: "Liebe Fans in Chemnitz, Ihr wisst, dass wir seit vielen Jahren eng mit dem AJZ verbunden sind. Daher hat uns die kurzfristige Absage überrascht. Da wir immer alles tun, um für euch zu spielen, freuen wir uns, eine neue Location gefunden zu haben. Wir spielen morgen im Luxor Chemnitz!"

Die bereits gekauften Tickets sollen ihre Gültigkeit behalten.

Erstmeldung: 18. Mai, 17.37 Uhr, zuletzt aktualisiert: 21.27 Uhr