Mehr Kosten, weniger Besucher: Theater Chemnitz droht die Pleite
Chemnitz - Bangen um die Chemnitzer Theater: Das Mehrspartenhaus (Oper, Tanz, Schauspiel, Orchester, Figurentheater) könnte in anderthalb Jahren pleite sein, wenn verschiedene preisliche Entwicklungen nicht gestoppt werden und nicht von irgendwoher zusätzliche Mittel fließen.
Das legt eine Antwort von Finanzbürgermeister Ralph Burghart (52, CDU) auf eine Kleine Anfrage aus den Reihen des Stadtrates nahe.
Laut Stadtverwaltung betrifft die Situation alle kommunal getragenen Theater gleichermaßen.
"Grund sind die Tarifsteigerungen und die daraus resultierenden erheblich gestiegenen Personalaufwendungen ab 2024", so eine Sprecherin. "Auf Initiative von Intendantinnen und Intendanten sächsischer Theater erfolgen über den Landesverband des Deutschen Bühnenvereins Gespräche mit dem Land über Lösungsmöglichkeiten. Alle Theater in Sachsen stehen vor den gleichen Herausforderungen."
Auch der Aufsichtsrat der Chemnitzer Theater GmbH sei bereits mit der Geschäftsführung um Intendant Christoph Dittrich zu denkbaren Lösungsmöglichkeiten im Benehmen.
Zurzeit befindet sich Dittrich im Urlaub, teilte auf Anfrage aber mit:
"Im laufenden Jahr 2023 sind wir auf einem guten Weg. Die Tarifsteigerungen konnten fast vollständig aufgefangen werden. Die Aufstellung der Wirtschaftspläne für die Folgejahre steht noch planmäßig an und wird nicht ganz einfach werden, zumal es für das Kulturhauptstadtjahr zu große Erwartungen an das Theater gibt. Wir sind mit unserem Aufsichtsrat und unserem Träger, der Stadt Chemnitz intensiv im Gespräch und sehr zuversichtlich, dass wir Lösungen für die Herausforderungen der Tarifsteigerungen der nächsten Jahre finden werden. Auch dem Freistaat kommt dabei eine Verantwortung zu, denn das Problem betrifft letztlich alle Theater und Orchester in Sachsen. Und Kultur gehört gerade in Sachsen zur Daseinsvorsorge für alle Menschen."
Weiter heißt es: "Auch dem Freistaat kommt dabei eine Verantwortung zu, denn das Problem betrifft letztlich alle Theater und Orchester in Sachsen. Und Kultur gehört gerade in Sachsen zur Daseinsvorsorge für alle Menschen."
Erstmeldung, 10. August, 18.49 Uhr, aktualisiert 21.56 Uhr
Titelfoto: Uwe Meinhold