Kurz vorm Advent! Chemnitzer Museum beleuchtet Osterbräuche

Chemnitz - Nanu, Osterbräuche im Advent? Das Chemnitzer Schloßbergmuseum tanzt aus der Reihe, um Besuchern eine Zeit nahezubringen, in der die Kirche zum Schauspielhaus wurde.

Der goldene Schrein aus der Chemnitzer Jakobikirche mit den prunkvollen Figuren ist europaweit eine Seltenheit.
Der goldene Schrein aus der Chemnitzer Jakobikirche mit den prunkvollen Figuren ist europaweit eine Seltenheit.  © Maik Börner

Kurator Stefan Thiele (42): "Im 16. Jahrhundert wurde in den Kirchen alles aufgefahren, um die Ostergeschichte für das Volk erlebbar zu machen. Grablegung und Auferstehung Christi wurden mit Kulissen aufwendig und lebensnah nachgespielt. Es war das wichtigste Fest des Jahres."

Im Mittelpunkt der Handlung standen prunkvolle Heilige Gräber, in die bewegliche Jesus-Figuren gelegt wurden, aus denen oft lebensecht das (Tier-)Blut tropfte. Was damals als "Spielzeug" diente, ist heute seltenes Zeugnis der damaligen Lebenswelt.

Nur eine Handvoll hölzerner gotischer Prunkschreine sind noch in Europa erhalten - einer davon im Schloßbergmuseum Chemnitz. Dass zwei an einem Ort gezeigt werden, ist außergewöhnlich: "Wir haben das Glück, in unserer aktuellen Ausstellung den Schrein aus der Bürgerspitalkirche Salzburg als Leihgabe zu haben", so Thiele.

Das Schloßbergmuseum zeigt eine Ausstellung, die den Heiligen Gräbern gewidmet ist.
Das Schloßbergmuseum zeigt eine Ausstellung, die den Heiligen Gräbern gewidmet ist.  © Maik Börner

Weitere Einblicke in die wundersamen Bräuche und außergewöhnlichen Kunstwerke gibt der Kurator am Mittwoch, 18 Uhr, bei einer einstündigen Führung. Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro.

Titelfoto: Maik Börner

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