Kampf ums Klima: Chemnitzer Aktivistin nicht zu stoppen
Chemnitz - In Chemnitz leben viele starke Frauen. In unserer neuen TAG24-Serie "Starke Frauen in Chemnitz" präsentieren wir Euch eine Auswahl an Frauen, die uns ihre Geschichte erzählt haben. Teil 3: "Fridays for Future"-Sprecherin Victoria Teuchert.
Victoria Teuchert (20) ist seit 2019 für "Fridays for Future" aktiv. TAG24 hat mit der jungen Chemnitzerin gesprochen - über Frauen in der heutigen Zeit, über ihre Motive und gendergerechte Sprache.
An ihre ersten Kontakte und die erste Demonstration mit "Fridays for Future" erinnert sich Victoria Teuchert noch, als wäre es gestern gewesen: "Durch die Nachrichten bin ich zuerst auf die Klimabewegung aufmerksam geworden. Auch beim Treffen zum ersten Klimastreik in Chemnitz bin ich hingegangen. Am 15. März 2019 mit 3000 Menschen durch Chemnitz zu ziehen, war schon ein krasser Moment."
Die Motivation von Victoria Teuchert ist, den Menschen aufzuzeigen, dass der Klimawandel umgehend gestoppt werden muss: "Ich verstehe nicht, wie man sich auf Erdgas und Atomenergie berufen kann, obwohl wir erneuerbare Energie brauchen. Warum gehen wir immer nur den konventionellen Weg?"
Nach Teucherts Ansicht arbeitet und demonstriert die Bewegung gegen etwas, was sich wahrscheinlich nicht mehr ändern lässt. Aus diesem Grund will die 20-Jährige auch keine Kinder.
Für die Zukunft der Klimabewegung ist Teuchert zuversichtlich
Für junge Frauen hat sie vor allem eine Botschaft: "Allen jungen Frauen empfehle ich, für das zu kämpfen, wofür sie stehen. Und sich nicht unterkriegen zu lassen. Und einfach mal sich selbst zu feiern für das, was Frauen bewerkstelligen. Wir können einfach superstolz auf das sein, was wir jeden Tag leisten."
Neben Frauen ist der Aktivistin auch der Kampf für die Vielfalt von Geschlechtern wichtig - auch in der Sprache. "Gendergerechte Sprache ist wichtig. Denn Sprache ist Macht. Aber das Problem wird dadurch nicht gelöst. Gerechte Sprache ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Gerechtigkeit."
Zurzeit studiert Victoria Teuchert Soziale Arbeit. Für die Zukunft der Klimabewegung ist sie zuversichtlich: "Ich glaube, die Bewegung wird nicht mehr weggehen. Die Klimakatastrophe ist real, deswegen werden wir immer einen Grund haben, auf die Straße zu gehen."
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Titelfoto: Sven Gleisberg