Heute öffnen sich verschlossene Türen: Tag des offenen Denkmals in Chemnitz und Umgebung

Chemnitz/Leipzig/Grünhainichen - Am heutigen Sonntag ist in Deutschland der Tag des offenen Denkmals. Er ist dieses Jahr mehr ein sächsisches Heimspiel, da seine offizielle Feier von 11 bis 17 Uhr auf dem Leipziger Augustusplatz steigt. Auch in Chemnitz und Umgebung laden viele Denkmäler gratis ein.

Am Küchwaldklinikum, nicht weit weg vom Feierplatz, befindet sich das vor rund 110 Jahren errichtete Badehaus. Es beeindruckt vor allem mit seiner Architektur.
Am Küchwaldklinikum, nicht weit weg vom Feierplatz, befindet sich das vor rund 110 Jahren errichtete Badehaus. Es beeindruckt vor allem mit seiner Architektur.  © Sven Gleisberg

Das 2022er-Motto "KulturSpur" dreht sich um sanierte und sanierungswürdige Gebäude. Einer der diesjährigen Chemnitzer Schwerpunkte sind alte Heilanstalten.

So gibt es in Grüna, an der ehemaligen Stahringer Naturheilanstalt (Rabensteiner Straße 14), Führungen gibt's um 10.30 und 13 Uhr. Das Gebäude wurde zu einem Pflegeheim er Stadtmission umgebaut.

Am Nachmittag, um 14 und 15 Uhr, gibt es Rundgänge durch das Badehaus am Küchwaldklinikum (Bürgerstraße 2, Treffpunkt: vor Haus 10). Von 14 bis 18 Uhr gibt es auf dem Gelände der vormaligen "Landesanstalt für Blinde und Schwachsinnige" (Flemmingstraße 8c) Konzerte. Auch, um im Nationalsozialismus ermordeten Behinderten zu gedenken.

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Die Region Chemnitz ist aber vor allem für ihre Industriegeschichte bekannt. In der "Sächsischen Tüllfabrik Aktiengesellschaft" in Kappel (Zwickauer Straße 145) konnte um 1900 das englische Tüllmonopol gebrochen werden. Um 11 und 13 Uhr gibt es Führungen.

Aus alt mach neu, sogar mit ähnlichen Verwendungszwecken: Die Stahringer Naturheilanstalt in Chemnitz-Grüna.
Aus alt mach neu, sogar mit ähnlichen Verwendungszwecken: Die Stahringer Naturheilanstalt in Chemnitz-Grüna.  © Sven Gleisberg
Die Tüllfabrik war seinerzeit ein echter Monopolbrecher. Wie das genau ablief, wird am Sonntag erklärt.
Die Tüllfabrik war seinerzeit ein echter Monopolbrecher. Wie das genau ablief, wird am Sonntag erklärt.  © Sven Gleisberg
Am Tag des offenen Denkmals können Jung und Alt staunen (Symbolbild).
Am Tag des offenen Denkmals können Jung und Alt staunen (Symbolbild).  © Westend61/imago
Es muss noch einiges saniert werden: Hausherrin Annett Pfob (45) zeigt das Wohnzimmer in der Grünhainichener Fabrikanten-Villa.
Es muss noch einiges saniert werden: Hausherrin Annett Pfob (45) zeigt das Wohnzimmer in der Grünhainichener Fabrikanten-Villa.  © Maik Börner

Annett Pfob (45) lädt nach Grünhainichen in die ehemalige Villa (Fabrikweg 1) des erzgebirgischen Papierkönigs Carl Friedrich Haase (heute Firma Grünperga). Sie restauriert zusammen mit ihrem Mann das 1901 errichtete Haus. Am Sonntag werden um 10, 13 und 15 Uhr auch für Kinder geeignete Spurensuchen auf der Baustelle geboten.

Auch viele Kirchen laden ein. Darunter die imposante und Ende der 1990er-Jahre sanierte Markuskirche (Pestalozzistraße 1) auf dem Chemnitzer Sonnenberg. Von 14 bis 17 Uhr werden Rundgänge inklusive Begehungen der rund 85 Meter hohen Kirchtürme angeboten.

Während in Leipzig die Haupt-Party steigt, wird in Chemnitz der "Tag des offenen Denkmals" 11 Uhr auf der Küchwaldbühne (Küchwaldring 34) feierlich eröffnet. Um 12 und 13 Uhr gibt es Führungen durch das 1963 eröffnete Gebäude.

Auch die Küchwaldbühne kann am Sonntag besichtigt werden.
Auch die Küchwaldbühne kann am Sonntag besichtigt werden.  © Kristin Schmidt

Zudem enthüllt Baubürgermeister Michael Stötzer (50, Grüne) um 13.30 Uhr anlässlich der Schlosskirchen-Fassadensanierung eine Infostele im Park davor (Schloßberg 11). Eine Übersicht aller offenen Denkmäler gibt es unter programm.tag-des-offenen-denkmals.de/denkmale.

Titelfoto: Sven Gleisberg

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