Euja! Narren nehmen Chemnitzer OB den Schlüssel zum Rathaus ab
Chemnitz - "Saxonia Helau!": Pünktlich um 11.11 Uhr übernahmen am heutigen Montag die Narren der Chemnitzer Karnevalsvereine symbolisch das Zepter im Rathaus, noch bevor die Sondersitzung des Stadtrats begann. Ein Verein bangt aktuell jedoch um seinen Veranstaltungssaal.
Drei Chemnitzer Karnevalsvereine waren vertreten, als Oberbürgermeister Sven Schulze (53, SPD) traditionell den Rathausschlüssel überreichte.
Büttenredner Volkmar Gärtz (64) vom Würschnitzthaler Carnevalclub (WCC) aus Klaffenbach hatte viele humorvolle Ideen zur Stadtpolitik dabei: Ein ICE soll künftig über das neue Viadukt rollen, die Niners im CFC-Stadion spielen und im leer stehenden Kaufhof wollen die Karnevalisten einen Cannabisclub einrichten - die lichtdurchfluteten Räume wären perfekt für den Anbau. OB Schulze konterte schlagfertig: "Wie wäre es mit einem Freudenhaus?"
Der WCC sieht sich jedoch mit einer ernsten Sorge konfrontiert. "Wir fragen uns, ob der Krystallpalast in Klaffenbach weiter genutzt werden kann!", erklärt Vereinspräsident Sebastian Sperling (38).
Die Stadt fördert den Festsaal derzeit mit etwa 12.000 Euro jährlich. "Bei der kommenden Abstimmung zum nächsten Doppelhaushalt könnte das Budget jedoch gestrichen werden", ergänzt Sperling.
Der WCC zählt inzwischen 108 Mitglieder und konnte im vergangenen Jahr vor allem bei Kindern und Jugendlichen viele Neuzugänge verzeichnen.
Klub der Karnevalisten Altchemnitz feiert 50-jähriges Bestehen
Neben dem WCC waren der Faschingsclub an der Chemnitz und der Klub der Karnevalisten Altchemnitz vertreten. Letzterer feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen.
Conny Schmerler (62) aus Flöha, seit ihrer Jugend leidenschaftliche Faschingsfreundin, war ebenfalls dabei: "Ich liebe vor allem die Verkleidungen", sagt sie.
In der kommenden Faschingssaison wird sie als Sängerin bei vielen Karnevalsveranstaltungen in der Region auftreten.
Titelfoto: Kristin Schmidt