Ein Tag vor dem Chemnitzer Opernball: Was wird in diesem Jahr so getragen?

Chemnitz - Am Samstag öffnen sich die Türen des Chemnitzer Opernballs, der traditionell als gesellschaftliches Highlight gilt. Doch was tragen die Damen und Herren in diesem Jahr? Eins ist sicher: Es bleibt elegant, aber mit immer mehr Mut zur Individualität.

Sebastian Seipelt (43) von S&S Herrenausstatter hat die neuesten Modetrends für Herren und empfiehlt, das Einstecktuch oder die Fliege farblich an die Begleitung anzupassen.
Sebastian Seipelt (43) von S&S Herrenausstatter hat die neuesten Modetrends für Herren und empfiehlt, das Einstecktuch oder die Fliege farblich an die Begleitung anzupassen.  © Uwe Meinhold

"Smoking ist natürlich das Klassische - mit Schalkragen, Kummerbund und Fliege", sagt Sebastian Seipelt (43) von S&S Herrenausstatter.

Doch die Herren werden mutiger: "Grün ist ein großes Thema, von Mint bis Salbei, allerdings weniger beim Opernball. Auch Beigetöne und Doppelreiher kommen zurück."

Besonders stilsicher zeigt sich, wer seine Begleitung farblich einbindet: "Hat die Dame ein rotes Kleid, kann sich das in der Fliege oder im Einstecktuch widerspiegeln."

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Selbst Fliegen aus regionalem Holz werden inzwischen getragen. "Man denkt immer, Holz ist schwer, aber wenn man es mal in der Hand hält, merkt man, dass es ganz leicht ist."

Gritt Rudolph (50) vom Modegeschäft Hella Erler zeigt ein Ballkleid für den Chemnitzer Opernball.
Gritt Rudolph (50) vom Modegeschäft Hella Erler zeigt ein Ballkleid für den Chemnitzer Opernball.  © Uwe Meinhold
Maßschneiderin Emilia Wolf (23) schneidet gold-gelbe Stoffe für trendige Outfits beim Chemnitzer Opernball in der Thierfelder Manufaktur zu.
Maßschneiderin Emilia Wolf (23) schneidet gold-gelbe Stoffe für trendige Outfits beim Chemnitzer Opernball in der Thierfelder Manufaktur zu.  © Uwe Meinhold

Ein weiterer Trend: Struktur

Designerin Doreen Thierfelder (45) möchte mit ihren Designs Geschichten erzählen und spiegelt die glitzernde Ballnacht im Anzugshemd wider.
Designerin Doreen Thierfelder (45) möchte mit ihren Designs Geschichten erzählen und spiegelt die glitzernde Ballnacht im Anzugshemd wider.  © Uwe Meinhold

Die Damen setzen auf Individualität, aber auch auf Glanz. "Wir machen dieses Jahr zwei, drei Sachen in Gold-Gelb, das ist eine sehr modische Farbe", verrät Designerin Doreen Thierfelder (45), die in ihrer Manufaktur Maßanfertigungen umsetzt.

Ein weiterer Trend: Struktur. "Matte oder metallische Oberflächen, etwas Lederiges oder Papieriges, es geht um Haptik, nicht nur um Farbe." Für sie steht fest: "Jedes Kleid ist so einzigartig wie die Trägerin." Dabei geht es nicht nur um Schönheit, sondern auch um Komfort: "Wir arbeiten viel ohne Futter, damit es leichter ist und man nicht zu sehr schwitzt."

Wer nicht maßschneidern lässt, sondern auf hochwertige Festmode setzt, findet im Modehaus Hella Erler die passende Auswahl. "Einige lieben schlichte Eleganz, andere verlieben sich in ein Kleid mit Federn", erzählt Gritt Rudolph (50).

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Auch hier ist Gold gefragt: "Mittwoch erst habe ich ein traumhaftes goldenes Kleid ins Schaufenster gestellt." Damit beim Tanzen nichts im Weg ist, werden viele Kleider angepasst. "Manche haben eine längere Schleppe, aber wenn die Kundin viel tanzen möchte, machen wir sie kürzer, sodass sie über dem Boden schwebt."

Ob klassisch oder extravagant: Der Opernball ist eine Bühne für stilvolle Auftritte, und die Chemnitzer wissen, wie man sich gekonnt in Szene setzt.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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