Chemnitzer Sprüh-Künstler pimpt Oldtimer und Motorräder
Chemnitz/Dresden - Am heutigen Freitag knattern Tausende Biker wieder Richtung Elbflorenz: Die "Harley Days" laden in die Dresdner Flutrinne. Mit dabei: Norman Leopold (54), Chef der Chemnitzer Lackierfirma "FX Graphix".

"Heute gibt es nichts mehr, das es nicht gibt", sagt der gelernte Fassadenmaler. Vom Tank bis zum Schutzblech - aber auch besprühte Mülleimer hat er dieses Wochenende dabei. Nur nichts von Kunden.
"Auf solchen Messen gibt's leider Leute, die nur Schaden machen wollen", grübelt der 54-Jährige. 1995 hat er seine Firma gegründet, war vorher als "Hobbyist" auf solchen Ausstellungen dabei. "Heute treff ich dort mehr Freunde als Kunden", sagt der Geschäftsmann.
Denn Leopold geht mit dem Markt: Als unliebsamer Querulant aus der DDR nach Tübingen abgehauen, kam er nach der Wende wegen des Baubooms in den Osten zurück. Er verzierte Schwimmbäder, Discos und Imbissbuden mit seiner (Sprüh-)Kunst.
Im Edeka der Ermafa-Passage ist sein Auftragswerk heute noch zwischen Milch und Eiern zu sehen. Für Freunde fing er an, Oldtimer und Motorräder zu verzieren, blieb dabei. Doch sein Motoren-Herz gilt "Amis": Chevrolet-Pick-ups, Cadillacs, Dodge.

So wirbt Leopold für Respekt: "Der Einheitsbrei ist sowieso auf dem Vormarsch. Genießt doch die Vielfalt der Szene!", sagt er. Deswegen besucht er so gern die "Harley Days".
Dort sind alle Motorrad-Marken erlaubt. Auch wenn es von der Moderation mal eine Spitze gibt, Harleys wären die besten Motorräder. "In Sachen Unzuverlässigkeit stimmt das vielleicht", lacht Leopold.
Titelfoto: Uwe Meinhold