Chemnitzer Schlagersängerin erinnert sich: "Am Klapperbrunnen stand ich als DDR-Star"
Chemnitz - Der neue Klapperbrunnen am Chemnitzer Omnibusbahnhof weckt bei DDR-Schlagersängerin Brigitte Ahrens (77) ganz alte Erinnerungen. Es ist die Geschichte eines mehr als 50 Jahre alten Fotos. Darauf zu sehen: eine hübsche Blondine, Anfang 20, vor dem damals frisch eingeweihten Wasserspiel.

"Der Fotograf Günter Weisflog hatte immer uns Sänger abfotografiert und nach Motiven gesucht. Der Brunnen war damals ja noch ganz neu. Das war der Anlass, mich dort zu fotografieren", erinnert sich der einstige Schlagerstar.
Ahrens, 1945 in Chemnitz geboren und in Karl-Marx-Stadt aufgewachsen, wurde Ende der 1960er-Jahre vom Fernsehunterhalter Heinz Quermann (1921 - 2003) entdeckt und gefördert.
Angefangen hatte alles Anfang der 60er-Jahre im Schlagerchor des Karl-Marx-Städter "Klubs der Jungen Talente" im Klubhaus Fritz Heckert.
"1967 hab ich dann die Möglichkeit gehabt, bei 'Herzklopfen kostenlos' mit Heinz Quermann mitzumachen. Danach bin ich nach Berlin eingeladen worden. Von zehn Teilnehmern wurden zwei weiter gelassen - eine davon war ich", erinnert sich Ahrens.


DDR-Schlagersängerin steht auch mit 77 Jahren noch auf der Bühne

Bekannt wurde sie dann durch mehrere Sendungen im DFF. Sie nahm Amiga-Schallplatten auf, die es auch noch heute zu kaufen gibt.
Nachdem die Karl-Marx-Städterin 1971 mit dem Lied "Wo ist die liebe Sonne" den dritten Platz beim Schlagerwettbewerb der DDR belegte, führte sie ihr Erfolg unter anderem nach Belgien, Luxemburg, aber auch nach Bulgarien und Rumänien.
Auch nach mehr als 50 Jahren im Musikbusiness steht sie noch auf der Bühne. Für Senioren lässt sie ihre alten Hits wie "Schau nur auf die Sonnenuhr" oder "Da ging für mich die Sonne auf" noch einmal aufleben. "Die sind auch teilweise noch fit, und da mache ich Sommerfest, Herbstfeste oder auch Weihnachtsfeiern", so die Sängerin.
Das wiederbelebte Wasserspiel und der Schlagerstar - zwei Jungbrunnen, die noch lange voller Energie sprühen wollen.
Titelfoto: Uwe Meinhold, Günter Weisflog/Repro: Uwe Meinhold