Chemnitzer räumt mit Bachelorarbeit Preis ab
Chemnitz - Mit diesem königlichen Vornamen kann man nur erfolgreich Geschichte studieren. Odin Alarich Haller (26) aus Chemnitz widmete seine Bachelorarbeit an der TU dem sächsischen "Kulturkönig" Johann - und erhielt dafür den Hubert-Ermisch-Preis des Vereins für Sächsische Landesgeschichte.
Odin war der König der germanischen Götter, Alarich als König der Westgoten der Eroberer Roms. Bei so viel Historie musste sich der Chemnitzer diesem Fach zuwenden: "Die europäische Vergangenheit ist faszinierend", sagt der junge Mitarbeiter der Professur für die Geschichte Europas im Mittelalter und der Frühen Neuzeit an der TU Chemnitz.
Für seine Arbeit kniete sich Haller tief in die Lebenswelt von König Johann von Sachsen (1801-1873). "Er wurde mit 53 erst spät König, war als drittgeborener Sohn von Prinz Maximilian auch nicht für den Thron vorgesehen."
Johann wurde schließlich zu einem Förderer der Kultur. "Seine deutsche Übersetzung der 'Göttlichen Komödie' von Dante ist heute noch gefragt", weiß Odin Alarich Haller. "Er stillte das Bedürfnis nach Identität und romantisierter Geschichte."
Mit dem Landespreis in der Tasche widmet sich Haller nun seiner Masterarbeit über mittelalterliche Schlachten. Für ihn keine Frage: "Ich möchte weiterforschen. Unsere Geschichte hat noch viel zu erzählen."
Titelfoto: Uwe Meinhold