Chemnitzer Museum enthüllt 500 Jahre altes Wimmelbild
Chemnitz - Eine außergewöhnliche Rarität bereichert ab Dienstag das smac in Chemnitz: die 500 Jahre alte "Kuttenberger Illumination", die detailreich die Arbeitsschritte des mittelalterlichen Bergbaus zeigt.
Sie zählt zu den bedeutendsten Werken ihrer Art und wird erstmals in Deutschland ausgestellt.
Die Illumination ist eine Leihgabe der Galerie der Mittelböhmischen Region in Kutná Hora. Das Kunstwerk wurde um 1500 in Auftrag gegeben und 1920 in einer Privatsammlung in Wien identifiziert.
Nach Jahrzehnten des Verschollenseins tauchte es 2009 bei einer Auktion von Sotheby's in London auf und wurde vom Landesamt Böhmen erworben.
Eine Illumination ist eine kunstvoll handgemalte Buchdekoration. "Dieses Werk wurde auf damals übliches Papier gemalt und war Bestandteil eines Chorbuchs", erklärt Jens Beutmann (55), Kurator des smac.
Das Blatt im Format DIN A2 ist wegen seiner handbemalten Oberfläche äußerst lichtempfindlich und kann daher nicht dauerhaft ausgestellt werden. Bis zum 2. März ist es jedoch in der Sonderausstellung "Silberglanz & Kumpeltod" zu sehen. "Nur sechs vergleichbare Werke sind weltweit bekannt", betont Beutmann.
Die "Kuttenberger Illumination" zeigt in der Art eines Wimmelbildes die einzelnen Arbeitsschritte der Silbererz-Gewinnung im mittelalterlichen Böhmen. "Wir sind stolz, dieses herausragende Kunstwerk im Kulturhauptstadtjahr präsentieren zu können", freut sich Beutmann.
Titelfoto: Kristin Schmidt