Chemnitzer Industriemuseum sucht alte Leuchtreklamen
Chemnitz - In der Sonderausstellung "Chemnitz leuchtet!" können Besucher ab Dezember im Industriemuseum die Geschichte der Leuchtreklame in Augenschein nehmen. Dabei sind die Macher auch auf Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen.

Im Raum der Sonderausstellung wird aktuell ein acht Meter hohes Gerüst installiert. "Erstmals wird in der Halle die komplette Höhe genutzt", so Museumsleiter Jürgen Kabus (42).
Am Gerüst sehen Gäste ab dem 1. Dezember populäre Namen wie das "Weinmännchen". Der Schriftzug wurde um 1975 erstellt und zierte damals den Rosenhof.
Ein ebenfalls vertrauter Anblick: Die "Humboldt-Buchhandlung" erstrahlte von 1961 bis ungefähr 2001. Insgesamt acht dieser Reklame-Züge können Besucher in der abgedunkelten Halle sehen. "Durch diese Ausstellung kommen die Gäste wirklich in die Nähe der Leuchtanlagen", so Kuratorin Anett Polig (52). Vorher konnten die Installationen nur aus der Distanz erblickt werden.
"Wir denken, dass die Leuchtreklame sehr stadtbildprägend ist. Aus DDR-Zeiten dürfte die Reklame noch in den Köpfen vieler Bewohner verankert sein", erklärt Kabus zu der Motivation, den Bestand der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.



Die eingereichten Leuchtreklamen werden in der Ausstellung präsentiert

Neben der Ausstellung der Reklame startet das Museum auch einen Appell: "Mit dem Aufruf 'Zeigt uns Euer leuchtendes Chemnitz!' wendet sich das Industriemuseum Chemnitz an alle, die Fotoschätze vom leuchtenden Karl-Marx-Stadt oder Chemnitz besitzen", so die Kultureinrichtung.
Es werden Fotos gesucht, die elektrisches Licht in Chemnitz von den 1960er-Jahren bis heute zeigen. Die Abbildungen werden digitalisiert und sollen in die Ausstellung eingebunden werden. Kuratorin Anett Polig: "Licht ist Emotion, Vergangenheit und Zukunft." Die Ausstellung beginnt am 1. Dezember und endet am 5. Mai 2024.
Wer Fotos besitzt, kann diese unter Angabe des Namens und Kontaktdaten senden an: chemnitz@saechsisches-industriemuseum.de.
Titelfoto: Uwe Meinhold