Chemnitz: Gunzenhauser eröffnet seine Kulturhauptstadt-Ausstellung

Chemnitz - Die Kulturhauptstadt nimmt mächtig Fahrt auf. Vor dem großen Kulturhauptstadt-Marathon am 18. Mai findet aktuell ein ganz anderer Dauerlauf statt: ein "Ausstellungs-Eröffnungs-Marathon" quer durch die Museen der Stadt. Ab Sonntag ist das Museum Gunzenhauser an der Reihe - mit der Schau "European Realities".

Kuratorin Anja Richter (44), Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (65, parteilos) und Generaldirektorin Florence Thurmes (44).
Kuratorin Anja Richter (44), Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (65, parteilos) und Generaldirektorin Florence Thurmes (44).  © Ralph Kunz

Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (65, parteilos) und Florence Thurmes (44), Generaldirektorin der Kunstsammlungen, haben derzeit besondere Termine in ihren Kalendern stehen.

"Es ist eine absolut tolle Zeit, gerade mit den vielen Ausstellungseröffnungen in den letzten Wochen. So geht Kulturhauptstadt", so der Tenor der beiden Frauen. Und die Serie reißt nicht ab.

Die Ausstellung "European Realities" stellt die Realismusbewegungen der 1920er- und 1930er-Jahre in den Mittelpunkt. 290 Werke auf drei Etagen erzählen von einer Zeit voller Gegensätze. Mit dabei: Kunst aus 20 Ländern - von Finnland bis Spanien, von Bulgarien bis Großbritannien.

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Erstmals wird der Blick weit über die deutsche "Neue Sachlichkeit" hinaus geöffnet. "Diese Epoche hat Chemnitz stark geprägt und feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum", erklärt Kuratorin Anja Richter (44).

Zudem ist die Museums-Chefin glücklich, dass Gemälde Einzug in die Schau halten, die jahrelang in verschiedenen Depots eingelagert waren.

Das Gemälde "Märkische Bäuerin" (um 1930) ist nach einer Fotografie entstanden. Mittels QR-Code kann das Foto dazu abgerufen werden.
Das Gemälde "Märkische Bäuerin" (um 1930) ist nach einer Fotografie entstanden. Mittels QR-Code kann das Foto dazu abgerufen werden.  © Ralph Kunz
Zu sehen ist dort auch das Gemälde „Wilma“ (1932) des niederländischen Malers Carel Willink (1900–1983).
Zu sehen ist dort auch das Gemälde „Wilma“ (1932) des niederländischen Malers Carel Willink (1900–1983).  © Ralph Kunz

Die Ausstellung ist thematisch gegliedert - von den Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs über Sport, Arbeit, Armut, Industrie bis zu Emanzipation und Nachtleben.

"Einige der Werke inspirierten sogar Szenen der Serie Babylon Berlin, die in dieser Zeit spielt", verrät Richter. Die Ausstellung läuft bis zum 10. August.

Titelfoto: Ralph Kunz

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