Corona-Not vor der Leinwand: Clubkinos hoffen auf weitere Finanzhilfen
Chemnitz/Gelenau - Die sächsischen Kinos durften Mitte Mai wieder öffnen. Doch damit hörte die Krise nicht auf: Die Besucherzahlen waren niedrig, es kamen keine neuen Blockbuster.
Mit den steigenden Coronazahlen steigt zudem die Angst, dass Leinwand und Kinosessel wieder gänzlich leer bleiben müssen. Falls das passiert, hoffen die Kinobetreiber auf neue Finanzhilfen.
"Wir wurden von der Stadt unterstützt, damit kommen wir dieses Jahr durch", sagt Thilo Götz (52), der das Clubkino Siegmar in Chemnitz leitet.
"Aber was passiert, falls die Stadt nächstes Jahr sparen muss?" Zuletzt kamen noch weniger Besucher als ohnehin schon, obwohl der Herbst normalerweise eine Hochphase für die Kinos ist. Götz hat den Eindruck, dass es an der wachsenden Angst vor Infektionen liegt.
Auch im Weltecho an der Annaberger Straße in Chemnitz nehmen die Besucherzahlen ab, seit die Coronazahlen steigen. Das bereitet Chef Ingo Scheller (57) Sorgen: "Wenn komplett die Leute wegbleiben, wird es eng."
Sven Kruppa (49), Betreiber des Clubkinos Gelenau, sieht die Lage positiver. Denn er hat seit Herbstbeginn wieder mehr Besucher. Doch falls ein zweiter Lockdown kommt, hofft auch er auf Hilfen aus der Politik.
Noch mehr hofft er aber, dass es nicht dazu kommt: "Ich will von meinen eigenen Einnahmen leben und nicht von Almosen", sagt er.
Titelfoto: Uwe Meinhold