Nach Auftrittsverbot kaum noch Geld und Futter für die Tiere! Zirkus-Familien hängen in Chemnitz fest
Chemnitz - In Hutholz gestrandet: Die Mini-Zirkusse Piccolino und Bernardo hängen am Chemnitzer Stadtrand fest, weil sie nicht mehr auftreten dürfen. Kaum Futter für die Tiere, Artisten hängen in der Luft, drei Familien ohne Einnahmen - Piccolino-Chef Sascha Köllner (43) hofft auf Hilfe aus der Bevölkerung.
Hier jonglieren die Artisten, vor allem mit dem wenigen Geld. Sascha Köllner ist den Tränen nah: "Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine staatliche Stütze beantragt. Jetzt leben wir von Hartz IV. Ich komme mir asozial vor."
Die 40 Tiere - Hängebauchschweine, Pferde, Ziegen, Lamas - sind dank der Hilfe von Landwirten und Reitställen erst mal versorgt. "Aber unsere Heuvorräte reichen nur noch bis Ende April."
Während die Erwachsenen ihre Ausrüstung reparieren, halten sich die Jung-Artisten wie Joline Köllner (16) an den Ringen fit: "Ich vermisse die Auftritte in der Manege", sagt sie.
Stattdessen schneidert sie Kostüme, putzt den Wohnwagen und macht Schularbeit mit der Mutter. Keiner weiß, wann die Zirkusse wieder auftreten dürfen.
Sascha Köllner ahnt: "Zunächst müssen wir in Hutholz spielen, damit wir Diesel kaufen können für die Laster und Trecker."
Wer helfen möchte, Angebote unter der Nummer 0174/9370253.
Titelfoto: Maik Börner