60 Jahre Tierpark Chemnitz - wie hast Du Dich verändert!
Chemnitz - Am 1. Juni 1964 eröffnete der Tierpark Chemnitz. "Angefangen hat es als Heimattierpark. Damals war das Gelände viel kleiner", erzählt Direktorin Anja Dube (54). Seitdem hat sich vieles verändert.
Seit der Eröffnung wurde der Park immer wieder vergrößert. So stehen heute die Wildpferde auf dem Gelände der ehemaligen Diamant-Werke.
"Die Kulane waren vermutlich schon da, aber das Gehege, in dem sie jetzt leben, war damals ein externer Tennisplatz", erinnert sie sich. Seit 21 Jahren arbeitet sie im Tierpark, 2011 wurde sie zur Leiterin gewählt.
Neben der Fläche ist auch der Tierbestand in den vergangenen 60 Jahren gewachsen.
"Erst gab es vorwiegend Haustiere, Vögel und Affen. Später lag der Schwerpunkt auf Tieren aus der Sowjetunion", erzählt Dube.
Der Zoo engagiert sich für Artenschutz
Tiere aus anderen Regionen der Welt waren allerdings auch schon zu DDR-Zeiten anzuschauen. "Das war ein bisschen aufwendiger, aber man hat ja trotzdem immer schon zusammengearbeitet, denn Zoos funktionieren nicht isoliert." Mittlerweile liegt das Hauptaugenmerk des Tierparks auf bedrohten Tierarten und Artenschutz.
Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass sich der Tierpark auch weiterhin wandeln wird: Als Nächstes soll der Eingangsbereich neu gestaltet werden und ein Erlebnisbauernhof entstehen.
Für die nächsten 60 Jahre wünscht sich Anja Dube, "dass es im Team allen Menschen und Tieren gut geht und die Besucher die Arbeit der Mitarbeiter und die Tiere respektieren".
Esel und Schildkröten leben am längsten im Park
Bei einem Besuch im Tierpark Chemnitz alle Bewohner zu sehen, ist so gut wie unmöglich. Auf 10 Hektar leben über 1500 Tiere. Wer bei Besuchern besonders beliebt ist und wer auch mal vergessen wird, erklärt Dube.
Auf jeden Fall spektakulär anzusehen ist der Riesensalamander, findet die Park-Leiterin. Der lebt seit Mitte der 1990er im Tierpark.
Ziemlich lange wohnen ebenfalls die Landschildkröten und Eselstute Jenny im Tierpark. "Vermutlich ist Jenny vor 1998 hier angekommen, aber sie zieht bald um", so Dube. Die Eseldame und die Schildkröten sind laut Dube auch die ältesten Lebewesen des Zoos.
Bei der Menge an Tieren muss das Pflegerteam einige Mäuler versorgen. Am hungrigsten sind laut Direktorin die Zwergflusspferde und die Wildpferde.
Besucherlieblinge sind die Erdmännchen
Die Huftiere stellen noch einen weiteren Rekord auf: Trampeltier Merle ist das größte Tier vor Ort. Zudem ist sie eines der schwersten. Genau wie der Zebu-Bulle wiegt sie mehr als 500 Kilogramm.
Hingegen leicht zu übersehen sind die scheuen Ziesel. Hier brauchen Besucher Geduld, bis sie eines in seinem Versteck entdecken. Außerdem wird eine Art gern vergessen: "Die Blattschneiderameisen werden meist nicht gesehen, weil sie so klein sind", erklärt Dube.
Am buntesten sind die Vogelmänner. Der Goldfasan und die Papageienmännchen brauchen ein auffälliges Federkleid, um bei den Weibchen anzukommen.
Gegen die Besucherlieblinge kommen sie trotz aufgeplustertem Gefieder jedoch nicht an: Die Erdmännchen stehlen allen Tieren die Show.
Titelfoto: Bildmontage: Maik Börner, haertelpress/Harry Härtel