Chemnitz - Für Fans von Musik auf Vinyl ist "Underworld Records" seit fast 30 Jahren eine Institution in Chemnitz. Jetzt darf sich der Laden in der Hartmannstraße ganz offiziell "Bestes Schallplattenfachgeschäft" nennen.
Die beiden Inhaber Silvio Spreer (53), Jörg Krumpelt (55) und ihr Team erhielten den neuen "Emil"-Preis von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (69, Grüne) in Köln, die "Schallplattengeschäfte als unverzichtbare Kulturorte" würdigte und insgesamt 14 Plattenläden aus ganz Deutschland auszeichnete.
Die Faszination der schwarzen Scheiben, die vor zwanzig Jahren nahezu totgesagt waren und dann doch eine erstaunliche Auferstehung feierten, erklärt Silvio Spreer so: "Die Leute mögen es, wenn sie etwas in den Händen halten, wenn eine Platte in einem schönen Cover steckt."
Underworld Records eröffnete 1995 als Plattengeschäft für DJs, bot vor allem Hip-Hop und elektronische Musik an. "Als die DJs Anfang der 2000er auf Digital umgestellt haben, hat die Subkultur die Platte am Leben erhalten", erinnert sich Spreer.
Mittlerweile gibt es auch Taylor Swift wieder auf Vinyl und auch im "Underwold", wo sich rund 30.000 Schallplatten nahezu aller Musikrichtungen wohl sortiert aneinanderreihen. Auch kleine Labels wie "It's Eleven Records" aus Chemnitz haben ihren festen Platz, inklusive kleiner Partys bei Neuveröffentlichungen.
Gewandelt hat sich auch das Publikum. "Inzwischen kommen wieder junge Leuchte, um sich Platten zu kaufen. Von 16 bis 75 Jahre ist alles dabei", freuen sich die Inhaber.