Archäologische Fundstücke aus dem Zweiten Weltkrieg in Chemnitz
Chemnitz - In Chemnitz gibt es Geschichte zum Anfassen, die unter die Haut geht.

Das smac zeigt noch bis zum 8. Mai eine neue Ausstellung im Foyer, die bewegt: "Aus Schutt und Asche - Archäologische Funde aus Sachsen 1933-1945".
80 Jahre nach Kriegsende rücken erschütternde Zeugnisse der Vergangenheit in den Fokus. Zu sehen sind archäologische Funde und Dokumente aus der NS-Zeit.
"Damit möchten wir gerade in diesen Zeiten und den aktuellen Diskussionen anregen, über Krieg nachzudenken", sagt Museums-Chefin Sabine Wolfram (65).
Bereits 2020 war eine ähnliche Ausstellung zum 75. Jahrestag des Kriegsendes geplant, doch Corona kam dazwischen. Jetzt, fünf Jahre später, wird sie realisiert.
Neben Alltagsgegenständen der Bevölkerung sind auch Objekte aus Konzentrations- und Zwangsarbeiterlagern zu sehen. Besonders bewegend: 13 Teile eines Puppengeschirrs aus Knochen, gefertigt im KZ Sachsenburg, sowie eine Flaschenpost und ein aus Holz geschnitzter Vogel.



"Bei Bauarbeiten am Johannisplatz wurde vor zwei Jahren ein Stapel Schallplatten aus der Zeit entdeckt. Zwei davon konnten entziffert werden: Es handelt sich um französische Akkordeonstücke", berichtet Kurator Marcus Sonntag (40). Auch ein an der Bernsdorfer Straße gefundener Bombensplitter ist Teil der Schau.
Der Eintritt ist frei.
Titelfoto: Petra Hornig (2)