5 Euro Eintritt? Grüne warnen vor Irreführung beim Chemnitzer Parksommer

Chemnitz - Der Chemnitzer Parksommer zieht so viele Besucher an wie noch nie - doch ins bunte Treiben im Stadthallenpark mischen sich Misstöne. Die Grünen kritisieren die Einzäunung und irreführende "Preisschilder" für das Festival.

Stadträtin Anna Lanfermann (33, Grüne) übt Kritik an Gittern und Spendenwerbung beim Parksommer.
Stadträtin Anna Lanfermann (33, Grüne) übt Kritik an Gittern und Spendenwerbung beim Parksommer.  © Uwe Meinhold

"Die Metallgitter schaffen ein Sinnbild für ein von der Stadtgesellschaft abgeschottetes Kulturgeschehen. Sie wirken abschreckend. Manche sprechen sogar von einem Käfig", sagt Grünen-Stadträtin Anna Lanfermann (33) und schlägt stattdessen mobile Hochbeete vor, die bei Veranstaltungen durch Ketten geschlossen werden könnten.

Auch die offensive Spendenwerbung findet die Politikerin misslungen: "Am Eingang hängt ein Banner, auf dem groß '5 Euro' zu lesen ist, die wie ein Preis wirken. Erst im Fließtext wird auf Deutsch erklärt, dass der Eintritt frei ist."

Tatsächlich kamen von angestrebten 25.000 Euro Spenden schon in den ersten zehn Tagen 15.000 Euro in die Kasse. Das freut die Veranstaltungszentren C³.

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"Die Schilder sollen einen stärkeren Anreiz schaffen, zu spenden, und das hat funktioniert", sagt Mitarbeiterin Nathalie Günther (30). "Die erklärenden Hinweise könnten sicher zusätzlich in englischer Sprache dabeistehen. Das nehmen wir gern auf."

Der Parksommer lockt dieses Jahr so viele Gäste wie noch nie auf die Wiese vor der Stadthalle.
Der Parksommer lockt dieses Jahr so viele Gäste wie noch nie auf die Wiese vor der Stadthalle.  © Kristin Schmidt
'Fünf Euro' steht groß auf dem Schild - dass es eine freiwillige Spende ist, steht klein darunter.
'Fünf Euro' steht groß auf dem Schild - dass es eine freiwillige Spende ist, steht klein darunter.  © Kristin Schmidt

Die Einzäunung habe sich aus C³-Sicht bewährt: "Sie verhindert Probleme mit alkoholisierten Personen, die in der Vergangenheit Konzerte gestört haben. Um Fluchtwege für die Besucher schnellstmöglich zu schaffen, sind die verwendeten Mannheimer Gitter am besten geeignet."

Titelfoto: Kristin Schmidt, Uwe Meinhold

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