Chemnitz - Die Wismut AG - ein Name, der in Chemnitz und dem Erzgebirge lange Zeit für Geheimhaltung, harte Arbeit und eine schicksalhafte Vergangenheit stand. Heute, Jahrzehnte nach dem Ende des Bergbaus, sind die Spuren noch immer sichtbar: in der Landschaft, in der Umwelt und in den Erinnerungen der Menschen. Dieses Jahr widmet Chemnitz der bewegten Geschichte der Wismut eine große Veranstaltungsreihe.
"Die Wismut AG zählte zu den größten Industriebetrieben der DDR und war zwischen 1952 und 1957 zugleich das größte Uranbergbau-Unternehmen der Welt", erklärt TU-Chemnitz-Sprecher Mario Steinebach (59). Mit dem politischen Umbruch 1990 wurde der Uranbergbau in Ostdeutschland beendet und die Wismut GmbH gegründet, die bis heute mit der Sanierung und Rekultivierung der ehemaligen Bergbauregionen betraut ist.
Im KuHa-Jahr wird sie erneut ins Bewusstsein gerufen. Die mehrmonatige Veranstaltungsreihe beleuchtet die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aspekte. Der Auftakt findet am 12. März in der Universitätsbibliothek statt, die sich in der ehemaligen "Alten Aktienspinnerei" befindet: einst Standort des Wismut-Kaufhauses "Glück auf".
Dort wird die Historie der Wismut mit Vorträgen, Ausstellungen und künstlerischen Beiträgen aufgearbeitet.
Verschiedene Ausstellungen in der Region
Zudem gibt es weitere Möglichkeiten, sich mit der Geschichte der Wismut auseinanderzusetzen. Die Ausstellung "Sonnensucher! Kunst und Bergbau der Wismut", die vom 10. April bis 10. August 2025 in der Historischen Baumwollspinnerei Zwickau gezeigt wird, gibt einen Einblick in die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema. Auch das Maschinenhaus am Schacht 371 in Aue-Bad Schlema öffnet von Mai bis Herbst 2025 für Besucher.
Von April bis November 2025 folgen mehr als 15 Veranstaltungen. Gezeigt wird, wie Atomkraft die Popkultur beeinflusste, wie der "strahlende" Alltag der Bergleute aussah und welche Rolle sowjetische Geheimdienste spielten. Zudem gibt es Spurensuchen an Originalschauplätzen.
Ergänzend dazu zeigt das smac bis 29. Juni die Ausstellung "Silberglanz und Kumpeltod". Sie beschäftigt sich mit der langen Tradition des Bergbaus in Sachsen und den sozialen sowie kulturellen Folgen für die Region.