Kostenlose Parkflächen verschwinden: Ab morgen wird in der Chemnitzer City abkassiert

Chemnitz - Durch die Stadtentwicklung um Johannis-Vorplatz, Tietz und Co. sollen in der Chemnitzer Innenstadt rund 1000 Stellplätze wegfallen. Gleichzeitig tritt am Dienstag ein Konzept in Kraft, das kostenloses Parken im Zentrum - und darüber hinaus - zur Geschichte macht.

Automat statt Parkscheibe: Auf der Straße der Nationen Richtung Bahnhof wird nun abkassiert.
Automat statt Parkscheibe: Auf der Straße der Nationen Richtung Bahnhof wird nun abkassiert.  © Ralph Kunz

Der Bereich definiert sich grob zwischen Müllerstraße/Augustus-Bebel-Straße im Norden und entlang des Bahnbogens im Süden sowie der Reichsstraße im Westen und der Hainstraße im Osten.

Darin wird es künftig zwei Gebühren-Zonen geben: Zone 1 deckt den Kern der Stadt ab (0,50 Euro für die ersten 40 Minuten, 0,50 Euro je weitere 20 Minuten). Demnach kostet es bis zu 17,50 Euro pro Tag, sein Auto in der Innenstadt abzustellen.

Rings um diesen Bereich liegt Zone 2 (0,50 Euro erste Stunde, 0,50 Euro je weitere 30 Minuten). Zum Vergleich: In Tarifzone I (etwa am Getreidemarkt) kostete das Parken bisher 1 Euro in der ersten Stunde, ab dann 0,50 je weitere 20 Minuten.

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Die Preise gelten von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 20 Uhr sowie am Samstag von 8 bis 14 Uhr (Zone 1).

Zone 2: Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr sowie Samstag 8 bis 12 Uhr. Tageshöchstgebühr in Zone 2 sind 2,50 Euro.

Das Parkplatzkonzept in der Innenstadt: Ab Dienstag treten die Zonen A, B und F in Kraft.
Das Parkplatzkonzept in der Innenstadt: Ab Dienstag treten die Zonen A, B und F in Kraft.  © Stadt Chemnitz
Der große Parkplatz an der Johanniskirche ist bald Geschichte. Vorbei ist ab Dienstag auch das kostenlose Parken in der Innenstadt.
Der große Parkplatz an der Johanniskirche ist bald Geschichte. Vorbei ist ab Dienstag auch das kostenlose Parken in der Innenstadt.  © Ralph Kunz

Es gibt auch Kritik am Parkraumkonzept

"Der wertvolle öffentliche Raum ist nicht allein zum kostenlosen Abstellen von Autos da", sagt Stadtrat Volkmar Zschocke (52, Grüne, l.). "Ich halte es für den absolut falschen Zeitpunkt", sagt Stadtrat Dieter Füsslein (80, FDP).
"Der wertvolle öffentliche Raum ist nicht allein zum kostenlosen Abstellen von Autos da", sagt Stadtrat Volkmar Zschocke (52, Grüne, l.). "Ich halte es für den absolut falschen Zeitpunkt", sagt Stadtrat Dieter Füsslein (80, FDP).  © Kristin Schmidt, Sven Gleisberg

Dabei gilt: Vorsicht! Denn nicht überall, wo gezahlt werden muss, steht auch unmittelbar ein Automat. Autofahrer müssen nach dem Schild "Parkraumbewirtschaftungszone - mit Parkschein" Ausschau halten. Die Automaten werden laut Stadt bis September installiert sein. Für Anlieger sind innerhalb der Zonen 1 und 2 Parkflächen ausgewiesen, in denen sie mit einem Anwohner-Ausweis stehen dürfen (30 Euro pro Jahr).

Bei der FDP stößt das Konzept auf keine Gegenliebe: "Ich halte es für den absolut falschen Zeitpunkt", sagt Stadtrat Dieter Füsslein (80, FDP). "Zumal wir alle Hände voll zu tun haben, Innenstadt und Einzelhandel in der Pandemie wieder zu mehr Frequenz zu verhelfen."

Die Grünen hingegen befürworten das Konzept: "In anderen Innenstädten ist dies (Parkraumkonzept; Anm. d. Red.) jahrzehntelange erfolgreiche Praxis. Ich hoffe, dass sich mit der Einführung auch die Diskussion über wegfallende Parkplätze versachlicht", meint Stadtrat Volkmar Zschocke (52).

Titelfoto: Ralph Kunz, Stadt Chemnitz

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