Hornissen im Garten? Warum Ihr keine Panik bekommen müsst

Chemnitz - Es ist ein Albtraum von vielen, nicht nur von Haus- und Gartenbesitzern: ein Hornissennest auf dem eigenen Grundstück. Das müsst Ihr über die Tiere wissen.

Eine Hornisse an ihrem Nest.
Eine Hornisse an ihrem Nest.  © Uwe Anspach dpa/lsw

Ein Chemnitzer Gartenbesitzer hat es im vergangenen Jahr erlebt: Hornissen nisteten sich im Kasten vom Rollladen an seinem Haus ein. So schnell wie die Tiere gekommen waren, verschwanden sie aber wieder. "Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man die Hornissen beobachtet, aber wir haben sie in Ruhe gelassen und da haben sie uns auch nichts getan", so der Mittelbacher Stephan Barthel (72).

Damit haben die Chemnitzer genau richtig gehandelt. Die Hornissen, die zu den großen Wespen gehören, sind eigentlich recht friedliebend. Sie sind scheuer als Honigbienen und greifen niemals grundlos an. Die Tiere ziehen es sogar vor, Konflikten durch Flucht zu entgehen. Sie interessieren sich weder für Kuchen noch für süße Getränke.

Was die Tiere gar nicht leiden können, ist, wenn ihre Flugbahn verstellt oder das Nest erschüttert wird.

Hornissen sind geschützte Art

Zwei Hornissen stärken sich in einem Chemnitzer Garten. Die Fotos sind im vergangenen Jahr entstanden. Aktuell erwacht erst die Königin aus dem Winterschlaf.
Zwei Hornissen stärken sich in einem Chemnitzer Garten. Die Fotos sind im vergangenen Jahr entstanden. Aktuell erwacht erst die Königin aus dem Winterschlaf.  © Bildmontage: Victoria Winkel

Anfang Mai erwacht eine begattete Jungkönigin aus dem Winterschlaf. Nach dem langen Winter stärkt sie sich erstmal und sucht nach einem geeigneten Nistplatz.

Klassische Nistplätze sind zum Beispiel Baumhöhlen. Immer wieder zieht es die Tiere aber auch in die Nähe von Menschen, in alte Schuppen, Holzverkleidungen, Dachkästen und ähnliche Unterschlüpfe. Nach relativ kurzer Zeit ist das Nest für die Eiablage fertig. Die ersten Jungtiere schlüpfen Anfang Juli.

Hornissen können 18 bis 25 Millimeter groß werden, die Königin bringt es sogar auf über 30 Millimeter. Laut NABU erreicht das Volk zwischen Mitte August und Mitte September seinen Entwicklungshöhepunkt und besteht aus bis zu 700 Tieren. Während die Arbeiter einige Wochen alt werden, erreicht die Königin ein Alter von etwa einem Jahr. Je nach Witterung sterben die letzten Arbeitsbienen im November und das Nest ist verlassen.

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Wenn es doch mal zu einem Hornissenstich kommt, wird dieser oftmals als schmerzhafter empfunden als ein Stich von einer Biene. Dabei sind Hornissen nicht giftiger als Bienen oder Wespen. Bei manchen Menschen kann es aber zu allergischen Reaktionen kommen.

Hornissen gelten in Deutschland als akut gefährdet und sind geschützt. Sie dürfen nicht getötet oder das Nest zerstört werden. Für die Beseitigung der Nester muss eine Genehmigung der Naturschutzbehörde beantragt werden.

Titelfoto: Bildmontage: Victoria Winkel

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