Hilferuf! Klinikum Chemnitz fordert eigenen Hubschrauber
Chemnitz - Alarmsignal aus dem Chemnitzer Klinikum. Weil das Haus unter dem Ansturm der Corona-Intensivpatienten ächzt, fordern Klinikum und Oberbürgermeister Sven Schulze (49, SPD) einen eigenen Rettungshubschrauber am Krankenhaus. Darüber werden Schulze sowie die Klinik-Geschäftsführer Dirk Balster (54) und Thomas Jendges (55) bald mit dem Freistaat verhandeln.
Die drei Gesprächspartner dankten dem Verbund mit den Unikliniken Dresden und Leipzig. Seit November 2020 nahmen diese rund 70 Patienten aus dem Chemnitzer Klinikum auf, das durch zahlreiche Corona-Kranke aus Mittelsachsen, Erzgebirge sowie den Landkreisen Zwickau und Vogtland stark belastet war.
Ohne die Verlegungen wäre das Klinikum Chemnitz zu Weihnachten und in den vergangenen Wochen überlastet gewesen. Die Ärzte hätten die Situation dann nicht mehr unter Kontrolle gehabt, hätten auswählen müssen, welchen Corona-Intensivpatienten sie noch helfen können.
Allerdings leide im Klinikum die Behandlung der Nicht-Corona-Patienten. Darum wollen die Klinikchefs und OB Sven Schulze mit dem Freistaat über die kurzfristige Anschaffung eines Intensiv-Transportwagens für dringende Verlegungen verhandeln.
Mittelfristig wünschen sie sogar einen eigenen Rettungshubschrauber. Bislang gibt es in der Region nur den Rettungshelikopter "Christoph 46" in Zwickau.
Titelfoto: Kristin Schmidt, Andreas Kretschel