Geplanter Streckenausbau Chemnitz-Leipzig: Experte kritisiert Bahn-Pläne
Für viele ist der so geplante Streckenausbau ein Risiko. Jetzt schaltet sich mit Dipl.-Ing. Harald Rüdiger (67) ein Bahn-Experte in die Debatte ein und schimpft: "Engstellen sind ein betriebswirtschaftlicher Unfug und stören die Zuverlässigkeit auf der Strecke!"
Rüdiger, der 83 Bahntunnel in Deutschland mitplante, auch für Bahnstrom und Oberleitungen im Schweizer Gotthardtunnel verantwortlich war, unterstützt jetzt die Chemnitzer Vorkämpfer für einen zweigleisigen Streckenausbau, Alexa von Künsberg (45, CDU) und Sebastian Liebold (40, Bahn-Initiative).
Der Fachmann sagt: "Engstellen fördern Störungen und Reparaturen. Es wird immer mehr schwere Güterzüge geben, die die Weichen belasten. Eine absichtlich eingebaute Schwachstelle."
Das Land rechnet mit 100 Millionen Euro Baukosten bis 2029 für den zweigleisigen Ausbau der beiden Brücken im Chemnitztal und bei Burgstädt (zusammen 2,6 Kilometer).
Bahn-Experte rechnet mit 13 Millionen Euro für Brückenverbreiterung
Harald Rüdiger rechnet mit deutlich geringeren Kosten: "Die teurere Brückenverbreiterung kalkuliere ich vorsichtig auf 13 Millionen Euro."
Der Bahnexperte hat dem Bundesverkehrsministerium in Berlin geschrieben und einen durchgehend zweigleisigen Ausbau der Bahn zwischen Chemnitz und Leipzig empfohlen. Wie zuvor der Verband der Elektrotechnik (VDE).
Alexa von Künsberg wirft ein weiteres Argument für eine sichere, gute Bahnverbindung nach Leipzig ins Feld:
"Überall ist Wohnungsnot. In Chemnitz gibt es preiswerten, guten Wohnraum und gute Arbeitsplätze. Wenn wir die Anbindung nach Chemnitz stärken, nehmen wir Druck von anderen Regionen."
Titelfoto: Uwe Meinhold