Für 2000 kleine Chemnitzer beginnt der Ernst des Lebens
Chemnitz - "Hurra, ich bin ein Schulkind und nicht mehr klein", heißt es heute für gut 2000 Abc-Schützen. Bei Zuckertütenfesten können die neuen Erstklässler ihre gut gefüllten Tüten vom Baum ernten.
Der Brauch hat seinen Ursprung in Sachsen und Thüringen, erklärt Bettina Nestler (39) von der Zuckertütenfabrik Nestler in Ehrenfriedersdorf.
"Früher sind Eltern zu Süßwarenhändlern oder Konditoreien gegangen und haben Süßigkeiten in kleinen Papiertüten gekauft. Das sollte den Kindern die Angst vor der Schule nehmen", sagt sie.
Dass die Tüten an Bäumen wachsen, hat sich Albert Sixtus 1928 für das Buch "Der Zuckertütenbaum" überlegt.
"Und das ist bis jetzt so geblieben - damit die Kinder ihren Baum pflegen, gießen und dann abernten", so Nestler.
Am Montag beginnt dann für die Erstklässler in einer der 41 kommunalen Grundschulen der Ernst des Lebens. Etwa 200 Kinder gehen dann zur Kooperationsschule oder in eine der zehn Förderschulen.
Titelfoto: DPA/Robert Michael