Frehse-Skandal: Chemnitzer Turntrainerin bekommt Kündigung
Chemnitz - Nach den schweren Anschuldigungen gegen die Chemnitzer Turntrainerin Gabriele Frehse (60) macht ihr Arbeitgeber, der Olympiastützpunkt Sachsen, nun ernst - er kündigte die 60-Jährige!
Am 1. Mai habe Frehse eine sogenannte "Verdachtskündigung" erhalten. Das teilte die Turntrainerin der "Freien Presse" mit.
Eine Verdachtskündigung kann ein Arbeitgeber aussprechen, wenn er den Verdacht hat, dass sein Arbeitnehmer eine strafbare Handlung oder eine schwerwiegende Pflichtverletzung begangen hat.
Im Fall "Frehse" standen einige schwere Pflichtverletzungen im Raum. So hatten mehrere Turnerinnen der 60-Jährigen vorgeworfen, sie psychisch gequält zu haben. Zuerst hatte der "Spiegel" darüber berichtet.
Von Demütigungen, Einschüchterungen, und Trainingseinheiten unter Schmerzen war die Rede!
Zudem berichtete Pauline Schäfer (24), die bis 2018 am Olympiastützpunkt Chemnitz trainierte, von Medikamenten, die ihr ohne ärztliche Anordnung verabreicht worden sein soll.
Frehse wies das in einem MDR-Interview zurück: "Wenn eine Turnerin Schmerzen hatte, habe ich sie zum Arzt oder zum Physiotherapeuten geschickt." Niemals habe sie ohne Abspreche mit einem Arzt oder den Eltern, den Mädchen Schmerzmittel verabreicht.
Turntrainerin Gabriele Frehse (60) will arbeitsrechtliche Schritte gegen Kündigung einlegen
Die Chemnitzer Staatsanwaltschaft leitete nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorfälle im Dezember 2020 ein Ermittlungsverfahren gegen Frehse ein, unter anderem wegen des Verdachts der Körperverletzung.
Für die Turntrainerin unverständlich: Immer wieder wies sie die Vorwürfe zurück, nannte sie "haltlos". Die 60-Jährige kündigte zudem an, anwaltlich gegen die schweren Anschuldigungen vorzugehen.
Auch gegen die Kündigung vom Olympiastützpunkt Sachsen will Frehse nun arbeitsrechtliche Schritte einlegen.
Titelfoto: Kristin Schmidt