Großbrand in Chemnitz: Stadt gibt aktuellen Stand bekannt
Chemnitz - Am gestrigen Freitagnachmittag kam es aus noch zu klärender Ursache in einem Gewerbegebiet in Schloßchemnitz zu einem Großbrand. Eine riesige Rauchwolke schwebte über der Stadt. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort.
Die Restlöscharbeiten dauern laut Feuerwehr auch am Samstagmorgen noch an. Am Vormittag soll die Statik geprüft werden. Es droht ein möglicher Teilabriss des Gebäudes.
"Die Chemnitzer Berufsfeuerwehr konnte bis auf wenige Stellen den Großbrand bereits ablöschen. Die Arbeiten werden sich aber aufgrund vieler Glutnester und einiger Kleinbrände im Gebäude mindestens den Tag über noch hinziehen", teilte ein Stadtsprecher am Samstagmorgen mit.
Was das verheerende Feuer ausgelöst hat, könne erst in den kommenden Tagen untersucht werden.
Der Einsatz auf der Schönherrstraße 8 lief seit circa 17.55 Uhr, bestätigte die Polizei gegenüber TAG24.
Das Feuer brach auf dem Gelände einer Gießerei aus. Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken zeigen eine gigantische Rauchsäule.
Die Behörden warnten zwischenzeitlich vor "extremer Gefahr" durch den Großbrand. Es habe Explosionsgefahr bestanden. Auch die Warnapp Nina sprang an.
Ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäude konnte verhindert werden.
60 Mitarbeiter brachten sich in Sicherheit
Rund um die havarierte Gießerei richtete die Polizei einen Schutzkreis von 100 Metern ein. Die Straßen Schönherrstraße, Nordstraße und Blankenburgstraße waren im Zuge des Einsatzes gesperrt worden. Auch der Chemnitztalradweg musste infolge des Brandes gesperrt werden.
Das Gebiet um die Gießerei sollte weitestgehend gemieden werden. Anwohner im weiteren Umkreis wurden gebeten, ihre Wohnungen nicht zu verlassen und die Fenster geschlossen zu halten.
Nach Angaben eines Stadtsprechers mussten 52 direkte Anwohner im Schutzkreis zwischenzeitlich ihre Häuser verlassen. Am späten Abend wurde die Evakuierung aufgehoben. Zudem waren zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 60 Mitarbeiter in dem Betrieb, die sich alle retten konnten.
Gegen 21.15 Uhr teilte die Stadt Chemnitz auf Twitter mit, dass die Explosionsgefahr gebannt sei. "Ein Verlassen der angrenzenden Häuser ist nicht mehr notwendig", hieß es.
In der havarierten Fabrik wurden hauptsächlich Komponenten für die Auto- und Fahrzeugindustrie gefertigt. Rund 500 Menschen arbeiten in der Gießerei.
Der Brand war laut einer erster Einschätzung der Polizei während des Produktionsprozesses ausgebrochen. "Gut 60 Mitarbeiter brachten sich in Sicherheit, wobei nach derzeitigem Kenntnisstand niemand verletzt wurde", hieß es weiter.
Bei den Löscharbeiten waren zeitweise alle drei Berufsfeuerwehren sowie die 15 Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Chemnitz im Einsatz. Die Rettungskräfte wurden durch Kollegen aus Mittelsachsen und dem Erzgebirgskreis sowie dem Technischen Hilfswerk unterstützt.
Erstmeldung: 2. Juni 18.47 Uhr, zuletzt aktualisiert: 3. Juni, 10.56 Uhr
Titelfoto: Jan Härtel / ChemPic