Brandserie bei Germania in Chemnitz: Anwohner besorgt
Chemnitz - Eine Serie von Bränden im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Maschinenfabrik Germania an der Schulstraße sorgt für Unruhe in Chemnitz. Anwohner sind alarmiert, denn die Feuerwehr musste in diesem Jahr bereits mehrfach ausrücken. Bislang konnte Schlimmeres verhindert werden - doch wie lange noch?
Das leer stehende Gebäude liegt direkt gegenüber einer Eigenheimsiedlung, in der auch René Schulz (52) wohnt.
Er zeigt sich besorgt über die Sicherheit in der Nachbarschaft: "Bis vor zwei Jahren war es hier ruhig. Seitdem häufen sich die Brände", berichtet er.
Erst am vergangenen Freitag war die Feuerwehr erneut im Einsatz, um einen Brand im Gebäude zu löschen. Laut Stadtverwaltung kam es in diesem Jahr zu insgesamt fünf Bränden, die einen Feuerwehreinsatz erforderten.
"Zum Glück ist bis jetzt noch niemandem etwas passiert", meint Schulz. Die Polizei registrierte 2024 bislang vier Anzeigen wegen Brandstiftung, allerdings ohne einen konkreten Tatverdächtigen.
Haus weiterhin zugänglich
Doch das ist nicht das einzige Problem: "Kinder und Jugendliche brechen regelmäßig in das Gebäude ein und werfen Gegenstände aus den Fenstern oder vom Dach", berichtet der 52-Jährige.
Auch Obdachlose sollen dort wohnen. Zusätzlich lösen sich zunehmend Fassadenteile und fallen auf die Straße, was eine weitere Gefahrenquelle darstellt.
Im vergangenen Monat wurde der Eingangsbereich des Gebäudes zugemauert, doch durch die zerstörten Fenster im Erdgeschoss ist weiterhin ein Zugang möglich.
Schulz wandte sich bereits mehrfach an die Stadtverwaltung - bislang ohne Erfolg. "Es gab mehrere Grundstücksbegehungen, zuletzt Ende September. Dabei wurden jedoch keine akuten Gefahren festgestellt", heißt es in einem Antwortschreiben.
Auf TAG24-Nachfrage bestätigte die Stadt, den Eigentümer schriftlich auf seine Pflichten hingewiesen zu haben.
Im Bereich der Wohnungslosenhilfe gebe es derzeit keine Kenntnisse, dass sich Obdachlose dort aufhalten. Sozialarbeiter werden das Objekt in ihre routinemäßigen Kontrollen aufnehmen.
Titelfoto: Sven Gleisberg