Anwohner alarmiert, Vermieter rüstet sich, Polizei hat keine Spur: Brandserie in Wohnblock

Chemnitz - Vier Wohnblöcke in Chemnitz-Markersdorf werden seit Monaten von mindestens einem Feuerteufel heimgesucht: Am Donnerstagabend hatte es in der Straße Am Harthwald bereits zum 18. Mal gebrannt. Bisher jagt die Polizei den gewissenlosen Zündler erfolglos.

Einsatzort bekannt: Die Feuerwehr kennt den Weg zur Straße Am Harthwald bereits in- und auswendig.
Einsatzort bekannt: Die Feuerwehr kennt den Weg zur Straße Am Harthwald bereits in- und auswendig.  © Haertelpress/Harry Härtel

Karla Höfner (67) wohnt seit fast vier Jahren in einem der Wohnhäuser an der Straße Am Harthwald. Die Mieterin ist in ihrem Leben bereits 16 Mal umgezogen. Die Brandserie macht nicht nur ihr, sondern auch vielen anderen Nachbarn zunehmend Angst.

"Man denkt nicht ständig darüber nach, sonst müsste man hier ausziehen."

Auch Joachim Georgi (94), der als Jugendlicher die Bombardierung und den Feuersturm auf Chemnitz im Frühjahr 1945 miterlebt hat, sind die ständigen Feuerwehreinsätze ein Graus.

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Chemnitz Feuerwehreinsatz Feuerwehreinsatz am Klinikum Chemnitz: Ammoniak ausgetreten

Anwohner Günther Barthel (63) nimmt die lebensgefährliche Lage mit Humor: "Ich wohne im ersten Stock - im Ernstfall spring ich über den Balkon."


Feuerwehreinsätze sind im Stadtteil Markersdorf mittlerweile an der Tagesordnung.
Feuerwehreinsätze sind im Stadtteil Markersdorf mittlerweile an der Tagesordnung.  © Haertelpress/Harry Härtel
Die Brandserie schlägt aufs Gemüt: Simone Eibisch (54, l.), Hund Asta (3) und Monika Wagner (73) leben Am Harthwald.
Die Brandserie schlägt aufs Gemüt: Simone Eibisch (54, l.), Hund Asta (3) und Monika Wagner (73) leben Am Harthwald.  © Ralph Kunz
Karla Höfner (67) mit Hund Heidi (8) wohnt in einem Wohnblock, wo es schon öfter gebrannt hat.
Karla Höfner (67) mit Hund Heidi (8) wohnt in einem Wohnblock, wo es schon öfter gebrannt hat.  © Ralph Kunz
Der verkohlte Vorleger - zum Glück konnte sich das Feuer nicht ausbreiten.
Der verkohlte Vorleger - zum Glück konnte sich das Feuer nicht ausbreiten.  © Haertelpress/Harry Härtel

GGG hat Konsequenzen gezogen

GGG-Sprecher Erik Escher (42) erklärte, das Wohnungsunternehmen habe Maßnahmen ergriffen, um seine Mieter zu schützen.
GGG-Sprecher Erik Escher (42) erklärte, das Wohnungsunternehmen habe Maßnahmen ergriffen, um seine Mieter zu schützen.  © Kristin Schmidt

Betroffen sind laut Polizei die Hochhaus-Eingänge 1, 3, 26 und 28. Die Feuerwehr rückte seit 2022 bereits zu zahlreichen Einsätzen aus. Zum Beispiel Anfang April, als der Feuerteufel Müll an einem Fahrstuhleingang angezündet hatte.

Oder Ende März, als Prospekte einer Fahrradtasche in Flammen aufgingen. Diese Woche war es eine lodernde Fußmatte, die gelöscht werden musste.

Der Vermieter hat aus der Brandserie erste Konsequenzen gezogen: "Es wurden eine Videoüberwachung sowie vernetzte Rauchwarnmelder eingerichtet. Wenn einer anschlägt, wird das Signal an die anderen Rauchmelder weitergeleitet", erklärt GGG-Sprecher Erik Escher (42).

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"Zudem sind alle Hausbewohner sensibilisiert worden, verdächtige Beobachtungen sofort der Polizei zu melden", ergänzt Polizeisprecherin Jana Ulbricht (46). Doch vom Täter fehlt bislang jede Spur.

Titelfoto: haertelpress/Harry Härtel, Ralph Kunz

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