Fast so teuer wie CFC-Stadion! Stadt plant riesige Skaterhalle
Chemnitz - Skater, Sportbund und Stadt setzen zum großen Sprung an. Sie wollen Chemnitz an die Spitze der deutschen Skater-Standorte katapultieren.
Dafür soll am Konkordiapark ein Roll- und Funsport-Zentrum gebaut werden. Auch die Kosten klingen sportlich: Bis zu 23 Millionen Euro soll die Skaterhalle kosten!
Sie wäre damit fast so teuer wie das neue CFC-Stadion mit 27 Millionen Euro. Der Stadt schweben drei Varianten vor: für 5,7 Mio., 10,3 Mio. oder 22,6 Millionen Euro.
Skater, der Stadtsportbund und der Freie Architekt Ringo Köhler aus Leipzig haben als Standort eine Fläche direkt am Konkordiapark, neben der Kletterhalle, gefunden und ein Konzept erstellt. Das sollte im Frühjahr präsentiert werden, aber Corona kam dazwischen.
Der Handlungsdruck steigt, denn das Skaterzentrum "Druckbude" in der Schönherr-Fabrik platzt aus allen Nähten.
"2019 kamen 12. 000 Skater, Scooter-Fahrer, BMX- und Mountain-Biker zu uns. Es werden immer mehr, wir brauchen mehr Platz", sagt AJZ-Sozialarbeiter Alexander Beck (44). Gerade im Winter passten maximal 70 Leute in die Halle. Es gibt nur Dixi-Klos, das Dach ist marode.
Den Engpass hat auch die Stadt erkannt: "BMX, Skateboard und Inlining haben sich sehr dynamisch entwickelt. Chemnitz hat das Potenzial, sich deutschlandweit in der Spitze zu etablieren", teilt Bau-Bürgermeister Michael Stötzer (47, Grüne) auf eine Anfrage der Linken mit. Eine mehrgeschossige Dreifeld-Sporthalle könnte Schul-, Vereins-, Freizeit- und Leistungssport zulassen.
Übrigens: Seit 2020 sind BMX und Skateboarding olympisch. Eine neue Halle könnte dem Olympia-Stützpunkt Chemnitz weiterhelfen. Ein möglicher Baustart steht noch nicht fest.
Titelfoto: Ralph Kunz