Extrem harte Beschichtungen: Laser-Experten aus Mittweida machen Diamanten Konkurrenz

Mittweida - Maschinen und Werkzeuge halten nicht ewig. Gerade in der Großindustrie kann ein Ausfall enorme Folgen haben. Am laufenden Band verlieren Unternehmen hier schnell Millionen. Das Start-up "Antacon" aus Mittweida hat eine Lösung gefunden, wie Beschichtungen spannungsfrei und deutlich langsamer verschleißen. Mithilfe von Finanzpartnern will die Firma als Lizenzgeber durchstarten.

Passend zum Dezember und mit einem Augenzwinkern hat "Antacon" eine Weihnachtsbaumkugel beschichtet.
Passend zum Dezember und mit einem Augenzwinkern hat "Antacon" eine Weihnachtsbaumkugel beschichtet.  © Uwe Meinhold

DLC-Beschichtung ("Diamond Like Carbon", dt.: diamantähnlicher Kohlenstoff) heißt das Verfahren. Damit werden Werkstücke tatsächlich fast so hart wie ein Diamant. Bei diesem beträgt die Härte 100 Gigapascal.

Antacon schafft es auf 70 Gigapascal. "Damit können wir die Standlaufzeiten von Maschinen um den Faktor 5 bis 10 erhöhen", erklärt Hagen Grüttner (41), einer von drei Chefs.

Über die gesamte Lebensdauer betrachtet hätten Unternehmen weniger Ausfälle, könnten effizienter und wartungsarmer produzieren.

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Mit seinen Mitgründern habe Grüttner als Student der Hochschule Mittweida vor zwölf Jahren an Beschichtungstechnologien geforscht. Die ersten Schritte ist das Start-up 2021 im Laserinstitut gegangen.

Demnächst folgt der Umzug in einen alten Industriekomplex in Mittweida. Partner wie die SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft unterstützen bei der Expansion.

Johannes Maus (37, l.) und David Haldan (37) kontrollieren eine Oberflächenbeschichtung im Labor.
Johannes Maus (37, l.) und David Haldan (37) kontrollieren eine Oberflächenbeschichtung im Labor.  © Uwe Meinhold
Will mit der extrem harten Beschichtung Maschinen länger leben lassen: "Antacon"-Chef Hagen Grüttner (41).
Will mit der extrem harten Beschichtung Maschinen länger leben lassen: "Antacon"-Chef Hagen Grüttner (41).  © Uwe Meinhold

Nächster Schritt soll die Lizensierung sein. Dann könnten Unternehmen sich die Technologie zunutze machen und passgenaue Maschinen bauen. Anwendungen gibt es viele, sei es in der Automobilindustrie, beim Pressen von Medikamenten oder Prägen von Münzen.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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