Einschulung in Corona-Zeiten: Miese Laune? Kommt nicht in die Tüte!

Chemnitz - Dieser Schulanfang ist für die knapp 2000 Chemnitzer ABC-Schützen des Jahrgangs 2020/21 wegen der Corona-Pandemie ein ganz besonderer. Er musste nämlich wegen der Schutzregeln abgespeckt durchgeführt werden.

Die Kinder der neuen 1. Klasse der Schule Altchemnitz schauen gespannt den Zuckertüten-Rettern zu.
Die Kinder der neuen 1. Klasse der Schule Altchemnitz schauen gespannt den Zuckertüten-Rettern zu.  © Kristin Schmidt

Das minderte nicht die Begeisterung. 

"Das Orgelspiel hat mir sehr gut gefallen. Das Instrument ist sehr schön - ich möchte mal Organist werden", freut sich Emil (6), der in der Grundschule des Evangelischen Schulzentrums lernen wird.

"Wir mussten die Feierlichkeiten hintereinander in drei Gruppen durchführen. Mit weniger Gästen, geordnet nach Klassen und verkürzt auf ein 30-Minuten-Programm in der Markuskirche - ohne Gesang, dafür mit instrumentalen Beiträgen", sagt Stefan Meyer (61), Geschäftsführer des Schulzentrums.

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Danach liefen die drei 1. Klassen gestaffelt von einem Seitenausgang der Markuskirche auf den Schulhof in der Tschaikowskistraße 49. Dort überreichten Eltern und Lehrer die Zuckertüten. 

Emils Vati Christian Schramm (49) sah die Einschränkungen gelassen-routiniert: "Er ist unser fünftes Kind, das wir eingeschult haben. Diesmal war alles etwas kürzer, aber auch familiärer."

Eingekürztes Schulanfangsprogramm wegen Corona

Ines Bäurich (56), Schulleiterin der Schule Altchemnitz.
Ines Bäurich (56), Schulleiterin der Schule Altchemnitz.  © Kristin Schmidt

Auch die Schule Altchemnitz musste das normale Schulanfangsprogramm für ihre Erstklässler einkürzen - bekam aber Floriansjünger-Hilfe. 

"Sonst gibt es in der Aula Kindertheater, diesmal hatten wir Zuckertütenräuber", sagt Schulleiterin Ines Bäurich (56). 

Die Eichhörnchen Hans und Franz klauten nachts die Zuckertüten der zwölf ABC-Schützen - und versteckten diese in einem Baum auf dem Schulgelände. Fünf Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Altchemnitz retteten diese und übergaben sie den Kids.

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Frieda (7) ist enthusiastisch: "Ich freue mich aufs Lernen!" Eine super Einstellung - denn die Einrichtung in der Schulstraße 2 ist auf die Förderung lernschwacher Kinder spezialisiert. 

Allerdings hatte Friedas Papa André Puhl (36) vorab kräftig Stress: "Wir mussten unsere Feier abändern, denn wir wollten eigentlich im Straßenbahnmuseum feiern. Aber es wusste ja niemand, ob und wann das geht."

Frieda (7) zeigt stolz ihre Schul-Ausrüstung. Auch ihre Eltern Stephanie Schwalbe (29) und André Puhl (36) sind froh, dass nun alles geklappt hat.
Frieda (7) zeigt stolz ihre Schul-Ausrüstung. Auch ihre Eltern Stephanie Schwalbe (29) und André Puhl (36) sind froh, dass nun alles geklappt hat.  © Kristin Schmidt
Alle der Reihe nach: Das Programm in der Markuskirche lief gestaffelt ab.
Alle der Reihe nach: Das Programm in der Markuskirche lief gestaffelt ab.  © Kristin Schmidt
Nicht im Klassenzimmer, dafür auf dem Schulhof erhielten die ABC-Schützen des Evangelischen Schulzentrums ihre Zuckertüten.
Nicht im Klassenzimmer, dafür auf dem Schulhof erhielten die ABC-Schützen des Evangelischen Schulzentrums ihre Zuckertüten.  © Kristin Schmidt
Weiß, wie's derzeit gehen muss: Martha (6) desinfiziert sich vor dem Programmteil in der Kirche ihre Hände.
Weiß, wie's derzeit gehen muss: Martha (6) desinfiziert sich vor dem Programmteil in der Kirche ihre Hände.  © Kristin Schmidt

In Sachsen werden dieses Jahr rund 39.500 Erstklässler eingeschult. Erstmals seit dem Corona-Lockdown gilt ab Montag wieder Regelbetrieb für alle Schüler.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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