Dieser Bier-Drescher holt für "Freiberger" die Ernte ein

Chemnitz/Freiberg - Auf den Feldern zwischen Wittgensdorf und Röhrsdorf in Chemnitz holt ein Bier-Drescher mit Botschaft die Ernte ein: "Dein Bier beginnt hier" ist auf der Erntemaschine zu lesen, die seit einigen Tagen die Gerste abmäht.

Prost! Von Sachsens Feldern wandert die Gerste als Freiberger Pils und Schwarzbier in die Gläser.
Prost! Von Sachsens Feldern wandert die Gerste als Freiberger Pils und Schwarzbier in die Gläser.  © Detlev Müller

Die Idee kam den Bauern des Wirtschaftshofs Sachsenland beim Feierabendbierchen. Sie ließen sich ein Freiberger Pils schmecken - quasi aus eigener Ernte.

"Da steckt unsere Gerste drin, aber das ist kaum jemandem bewusst", sagt Landwirt Stefan Wunderlich (28). "Wir wollten die Regionalität zeigen, die uns auch bei unseren anderen Produkten wichtig ist."

Im Röhrsdorfer Hofladen und in drei mobilen Filialen werden Wurst und Fleisch der 600 Schweine, die auf Stroh und auf mehr Platz gehalten werden, direkt an den Verbraucher gebracht. Auch eine Milchtankstelle gibt es. Bei der Freiberger Brauerei fanden die Chemnitzer Landwirte offene Ohren:

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"Schöner kann man nicht für unser Bier werben", findet Firmensprecherin Andrea Berndt (52). "In jedem Liter Freiberger Bier stecken schließlich rund 170 Gramm Braugerste."

Auf die neue Ernte können sich Biertrinker schon freuen: "Der Ertrag wird gut", so Wunderlich.

Bevor der Bier-Drescher losrollt, haben die Landwirte Stefan Wunderlich (28) und Paul Schettler (23) den Feuchtegehalt der Gerste geprüft.
Bevor der Bier-Drescher losrollt, haben die Landwirte Stefan Wunderlich (28) und Paul Schettler (23) den Feuchtegehalt der Gerste geprüft.  © Detlev Müller
Eine Probe zeigt: Die Gerstenkörner sind gut ausgereift.
Eine Probe zeigt: Die Gerstenkörner sind gut ausgereift.  © Detlev Müller
Der Mähdrescher erntet nicht nur Gerste - sondern zeigt auch gleich jedem, was daraus demnächst wird.
Der Mähdrescher erntet nicht nur Gerste - sondern zeigt auch gleich jedem, was daraus demnächst wird.  © Detlev Müller

Der Wirtschaftshof baut auf rund 270 Hektar Gerste an - fürs Bier und als Futter für die hofeigenen Kühe.

Titelfoto: Detlev Müller

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