Diebstahlsicherung, Unfallgefahr & Co.: Das müsst Ihr zum Start in die Fahrradsaison wissen

Chemnitz - Umso schöner das Wetter wird, desto mehr Fahrradfahrer sieht man wieder auf den Radwegen und Straßen von Chemnitz und der Umgebung. Mit dem Start in die Fahrradsaison steigt aber auch die Zahl der Diebstähle an. Die Polizei gibt Tipps, wie man den Dieben die Arbeit schwerer machen kann und wie sieht es eigentlich mit dem Schutz vor Unfällen aus?

Hier sollte man nicht sparen: Umso massiver die Fahrradsicherung ist, desto schwerer macht man es Dieben.
Hier sollte man nicht sparen: Umso massiver die Fahrradsicherung ist, desto schwerer macht man es Dieben.  © flynt/123rf

Fahrräder, E-Bikes, Pedelecs, aber auch Motorräder stehen bei Dieben hoch im Kurs. "Auch wenn die Zahlen gestohlener Zweiräder im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind, ist das Fallaufkommen insgesamt immer noch auf hohem Niveau", so ein Sprecher vom sächsischen Landeskriminalamt.

Fast täglich werden von der Polizei Diebstähle gemeldet, besonders E-Bikes und Pedelecs stehen hoch im Kurs. Erst am zwischen dem 22. und 24. April wurden aus einem Keller in Chemnitz-Schönau zwei Pedelecs der Marken "Aurus+" und "Flyer" sowie zwei weitere Fahrräder gestohlen. Die Diebe hatten die Schließriegel von mehreren Kellerabteilen aufgeschnitten und die Bikes geklaut. Der Schaden liegt bei rund 8000 Euro.

Die Polizei gibt folgende Tipps, um einen Diebstahl zu verhindern:

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  • hochwertige Schlösser wie massive Bügel-, Falt und Kettenschlösser sowie Panzerkabelschlösser verwenden und das Fahrrad mit dem Rahmen oder dem Vorder- und Hinterrad an einen festen Gegenstand (Zaun, Fahrrad-Ständer oder Laternenmast) anschließen, das gilt auch für Keller und Fahrradräume
  • bei Elektrorädern eine Kombination von zwei Schlössern verwenden
  • die Fahrradsicherung weit vom Boden entfernt anbringen, damit der Bolzenschneider nicht abgesetzt und mit Hilfe des Körpergewichts bedient werden kann
  • Räder an belebten Orten abstellen
  • Räder individuell kennzeichnen (Rahmen-/Codenummer)
  • wertvolles Zubehör wie Akkus möglichst mitnehmen
  • GPS-Systeme verwenden

Elektrofahrräder sind nicht nur bei Dieben begehrt, sie sind besonders in bergigen Gegenden wie Sachseneine echte Hilfe. Das Fahren in der hügeligen Landschaft wird erheblich erleichtern und man kann auch ohne Probleme längere Strecken zurücklegen. Es gibt aber entscheidende Unterschiede bei den einzelnen Arten der Elektrofahrräder.

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Was gibt es Schöneres, als im Frühling eine Fahrradtour ins Grüne zu unternehmen?  © 123RF / rido

Wo ist der Unterschied zwischen E-Bike und Pedelec?

E-Bikes oder Pedelecs erleichtern das Fahren in hügeligem Gelände und man kann längere Strecken zurücklegen. Bei den modernen Fahrrädern steigt aber auch die Unfallgefahr.
E-Bikes oder Pedelecs erleichtern das Fahren in hügeligem Gelände und man kann längere Strecken zurücklegen. Bei den modernen Fahrrädern steigt aber auch die Unfallgefahr.  © 123RF / andreypopov

Am beliebtesten sind Pedelecs, die das Treten unterstützen und dabei eine Geschwindigkeit von maximal 25 km/h erreichen. Bei E-Bikes ist das anders.

"E-Bikes schaffen diese Geschwindigkeit ohne menschliche Unterstützung und zählen daher als Elektromofa, für die ein Mofa-Führerschein erforderlich ist", erklärt Helena Biewer, Leiterin der ERGO Unfallversicherung. Für die sogenannten S-Pedelecs ist ein Führerschein der Klasse AM nötig, da diese sogar bis zu 45 km/h fahren können.

Viele Fahrer unterschätzen die Unterschiede in der Fahrweise im Vergleich zu herkömmlichen Fahrrädern. Durch die höheren Geschwindigkeiten und ungewohntes Kurvenverhalten kommt es schnell zu Unfällen. Die modernen Fahrräder erfordern eine schnellere Reaktionszeit, man kann leichter die Kontrolle verlieren. Außerdem sind sie schwerer, wodurch sich zum Beispiel auch der Bremsweg verlängert.

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"Vor allem für Senioren kann diese Umstellung schwierig sein. Sie haben daher ein besonders hohes Unfallrisiko", so die Expertin von ERGO. 37 Prozent der Pedelec-Fahrer, die in einen Unfall verwickelt sind, sind über 65 Jahre, die Altersgruppe ab 80 Jahre hat zudem ein besonders hohes Risiko schwer zu verunglücken.

In Deutschland gibt es keine Helmpflicht für Räder, die nicht schneller als 20 km/h fahren, trotzdem sollte man einen tragen. Bei schnelleren Rädern empfiehlt sich sogar ein Mofa- oder Rollerhelm, diese Modelle sind bis 45 km/h geeignet. Die Versicherungsexpertin weiß: "Ein Helm schützt im Fall der Fälle vor schweren Kopfverletzungen."

Titelfoto: flynt/123RF, 123RF / rido

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