Deshalb gab's die Großkontrolle am Eissportzentrum
Chemnitz - Autofahrer in der Leipziger Straße staunten am Donnerstag. Am Eissportzentrum Chemnitz wimmelte es von Polizei. 80 Beamte an 15 Kontrollstellen und im Rückraum prüften Autofahrer auf Drogen, Alkohol und Medikamente.
"Unser Praxistag für 30 Beamte, die zu den Themen geschult wurden", erklärte Polizeisprecherin Jana Ulbricht (46).
Für die einen Schulung, für die anderen Realität - die Tests der Fahrer und ihrer Fahrzeuge waren ernsthaft und manchmal teuer. Ein Bauarbeiter mit abgefahrenen Reifen musste 105 Euro Bußgeld zahlen.
Erster Polizeihauptkommissar Sven Krahnert (55), Leiter der Verkehrspolizei Chemnitz, nannte den Weg der Prüfung: "Wenn die Pupillen verzögert reagieren, testen wir."
Kopf in den Nacken, Augen zu, 30 Sekunden schätzen - "bei Cannabis warten Menschen oft zu lange, bei Speed zu wenig".
Gleichgewichtsübungen, Pusten, Drogen-Wisch-Tests, Urin-Proben im Dixi-Klo - die Polizei fuhr in der Leipziger Straße das volle Programm. Sogar ein Arzt war am Küchwald und nahm Blutproben.
Insgesamt 371 Kontrollen
Anett K. (54) geriet auf dem Weg zum Shopping in die Kontrolle. Sie bekam eine Ermahnung - nicht wegen Drogenkonsums, sondern weil sie noch einen rosa Führerschein besaß. "Kontrollen müssen aber sein", sagte sie vor dem Weiterfahren.
Oliver Loos (22) musste die gesamte Prozedur durchlaufen, vom Alkotest bis zur Urinprobe. Ihn störte es nicht: "Die Kontrolle ist locker. Außerdem hatte ich davon bei Instagram gelesen."
Jana Ulbricht nannte nach der Aktion erste Zahlen: "371 Personenkontrollen, sechs Fahrer unter Drogen, vier im Ordnungswidrigkeiten-Bereich, zwei Alkoholsünder ab 1,1 Promille, vier Autos waren nicht korrekt."
Titelfoto: Uwe Meinhold