Darum halten Intercity-Züge jetzt auch in Döbeln
Döbeln - In den kommenden Wochen und Monaten ist Döbeln im Landkreis Mittelsachsen teilweise an den Fernverkehr angeschlossen. In der fast 24.000 Einwohner großen Stadt halten erstmals Intercity-Züge - aber warum eigentlich?
Grund dafür sind Bauarbeiten auf der Strecke des IC17, der seit Juni 2022 von Chemnitz über Dresden und Berlin nach Rostock-Warnemünde düst.
Am kommenden Samstag werden die Weichen in Flöha repariert. Dafür muss die Zugstrecke zwischen Dresden und Chemnitz gesperrt werden. Aus diesem Grund wird die Bahn am Abend von Elsterwerda über Riesa und Döbeln nach Chemnitz umgeleitet.
Doch damit nicht genug: Im Oktober sollen die Intercity-Züge sogar eine Woche lang über Döbeln fahren. Vom 5. bis 12. Oktober halten die Fernbahnen in der mittelsächsischen Stadt. Grund für diese Umleitung sind Schienenarbeiten zwischen Freital und Dresden. Auch danach gibt es immer wieder Umleitungen über die Kreisstadt in der Mitte Sachsens.
Bedeutet: Einwohner aus Döbeln haben dann direkten Anschluss nach Berlin (Fahrzeit: etwa zwei Stunden) und an die Ostsee (Fahrzeit: vier Stunden und 52 Minuten).
Die regulären Haltestellen (Freiberg und Dresden) entfallen für die Zeit der Umleitungen.
Wegen Bauarbeiten: Fahrzeit von Chemnitz nach Berlin verkürzt sich
Durch die Umleitung über Döbeln und Riesa verkürzt sich die Fahrzeit von Chemnitz bis Berlin um 25 Minuten. Kein Wunder: Die Strecke ist direkter und nimmt keinen Umweg über Dresden.
Ohnehin wäre die Verbindung über Riesa die Vorzugsvariante der "Bahninitiative Chemnitz" gewesen. Doch die Bahn entschied sich für eine Verbindung über Freiberg und Dresden.
Auch, dass nur zwei Züge täglich in beide Richtungen fahren, ärgert die Bahninitiative. "Unsere Region braucht nicht nur das 'Fernverkehrsgefühl'", sagte Sebastian Drechsler (31) von der Bahninitiative gegenüber TAG24.
Fakt ist: Um Chemnitz für Bahnfahrten attraktiver zu machen, müssen künftig mehr Fernverbindungen her - auch mit Blick auf die Kulturhauptstadt 2025.
Titelfoto: Maik Börner