Darum haben die Leitermann-Baumärkte trotz des Lockdowns offen
Chemnitz - Nanu? Baumärkte mussten per Notbremse schließen und dürfen seit dem vergangenen Samstag nur noch in ihren Gartenabteilungen verkaufen. Das gilt offenbar nicht für alle: Leitermann-Märkte haben trotzdem komplett geöffnet! Hier gibt es neben Pflanzen und Gartenzubehör auch Baumaterial, Werkzeuge und Farben weiterhin für jedermann. Eine Regelung in der Corona-Verordnung macht es möglich.
Während die meisten Baumärkte nur Gewerbetreibende und Kunden, die vorab online bestellt haben, bedienen dürfen, wundern sich viele: warum hat Leitermann normal auf?
Dem Thüringer Familienbetrieb, der auch Filialen in Chemnitz, Zwickau und im Erzgebirge betreibt, kommt ein kleiner Unterschied zugute: "Wir machen 58 Prozent unseres Umsatzes mit Waren aus dem Gartenbereich. Damit überwiegt bei uns das Angebot als Grundversorger, und wir dürfen damit auch die andere Ware aus dem Baumarktbereich verkaufen. Das dürfen Discounter ja auch", so Inhaber Stephan Lichtenstein (47).
Laut Sächsischer Corona-Schutz-Verordnung gilt: "Wenn die Geschäfte überwiegend Waren und Produkte des täglichen Bedarfs und der Grundversorgung anbieten, dürfen sie auch alle anderen Waren und Produkte anbieten."
Diese Regelung gibt es seit Februar 2021. Damals mussten große Supermärkte vorübergehend Teile des Sortiments absperren und hatten dagegen erfolgreich geklagt.
Die Leitermann-Märkte profitierten von dieser Besonderheit bereits in Thüringen, wo Baumärkte vor der Notbremse geschlossen wurden.
Stephan Lichtenstein: "Dort wurden wir als Grundversorger eingestuft und durften öffnen. In Sachsen sind wir aktuell mit den Gesundheitsämtern im Kontakt."
Andere Baumärkte haben auch offen, allerdings nur für Gewerbetreibende und Kunden, die vorab online bestellt haben.
Titelfoto: Maik Börner