Schon jetzt knallt es in Chemnitz: Böller-Alarm sorgt für Einsätze
Chemnitz - Es knallt und pfeift in den Straßen von Chemnitz bereits am Wochenende vor der Silvesternacht. Manch ungeduldige Person startet die Raketen vorab - dabei ist das Zünden offiziell erst ab Dienstag erlaubt.
Die Polizei teilte auf TAG24-Anfrage mit: "Bei Beschwerden gehen wir der Sache nach." Meist werden Böller geworfen, wenn die Leute unterwegs sind, so ein Beamter.
In diesem Fällen sei es schwer, die Täter ausfinden zu machen. "Wenn wir ein großes Feuerwerk sehen, dann fahren Polizisten dort hin. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass eine Genehmigung vorliegen kann."
Das verfrühte Knallen kommt nicht bei allen gut an. Chemnitzerin Jana Grellmann (59) findet die zeitigen Raketenstarts ganz furchtbar: "Da ich drei Katzen habe und generell tierlieb bin, würde ich die Feuerwerke verbieten. Das ist unnützes Geld, das verballert wird."
Hund Cooper (4) von Annett (47) und Maik Böhme (60) reagiert entspannt auf die Böller. "Wir lassen ihn aber nicht allein", erzählt das Paar. Wichtig für Maik: "Dass sich die Leute an Regeln halten."
Für Maria (74) und Klaus Müller (69) ist die Menge entscheidend: "Mal ein Böller ist ok, aber wenn früh um 7 Uhr immer noch geknallt wird, ist das zu viel."
Eine Nacht muss reichen
Kommentar von Amélie Fromm
Mit lautem Knall und bunten Farben wird von Dienstag auf Mittwoch ins neue Jahr gestartet. Die Feuerwerke lassen Kinderaugen strahlen und die erwachsenen Kinder freuen sich über "boom" und "peng". Dahinter steht die Tradition, die bösen Geister zu vertreiben. Doch genau die scheiden sich bei der Frage, ob es notwendig ist, dass jeder sein eigenes kleines Feuerwerk veranstaltet.
Der Müll bleibt danach auf den Straßen liegen, die wenigsten räumen ihn am nächsten Tag weg. Dazu gesellen sich als Gegenargumente mögliche Brand- und Verletzungsgefahren, Feinstaub- und Lärmbelastung für Mensch und Tier sowie Geldverschwendung.
Fakt ist: Der erwachsene Mensch ist mündig und kann sein hart verdientes Geld in so viele Raketen stecken, wie er möchte. Wer dabei auf tollkühne oder gar lebensmüde Ideen kommt, sollte andere dabei nicht gefährden - und handelt letztlich auf eigene Gefahr.
Aber: Nur weil an den letzten drei Werktagen im Jahr Raketen verkauft werden, müssen diese Tage nicht auch zum Knallen genutzt werden. In der Nacht zum Jahreswechsel hat sich jeder auf Feuerwerke und damit einhergehende Geräusche eingestellt. Davor ist die Zündelei nur nervig.
Titelfoto: Kristin Schmidt