Neue Gewaltwelle unter Migranten in Chemnitzer City: Das fordern Stadträte jetzt
Chemnitz - In der Chemnitzer Innenstadt geht es hart zur Sache. Oft bekriegen sich eher jüngere Migranten. Nach wüsten Schlägereien gab es jetzt sogar einen Reizgas-Angriff. Politiker fordern mehr Sicherheit durch Polizei und Sozialarbeiter.
Am Donnerstagabend sprühte offenbar ein Libyer (46) Pfefferspray im Chemnitz-Plaza an der Zenti, verletzte acht Kundinnen und zwei Libyer (33, 40). Die wollten den mutmaßlichen Täter zu Hause in der Annenstraße zur Rede stellen - dessen Kinder warfen daraufhin Steine. Der 46-Jährige soll beim Angriff zwei Taschen geraubt haben.
Zuvor gab es Massenschlägereien mit Verletzten am Wall und Thomas-Mann-Platz, in Moritz- und Brückenstraße. Die Polizei spricht von einem Anstieg der Straftaten im Zentrum seit Jahresbeginn. Auch CDU-Stadtrat und Polizist Michael Specht (37) findet: "Es wird immer schlimmer."
Specht fordert mehr Polizei- und Ordnungsamts-Streifen. Gleichzeitig plädiert er für mehr Pflicht-Integrationskurse. "Sanktionen fürs Nichterscheinen gibt es theoretisch, zum Beispiel Sachleistungen statt Geld. Wir müssen die Migranten beschäftigen."
Dem stimmt Ahmed Bejaoui (31) zu. Der Tunesier, Vorstandsmitglied bei den Grünen Chemnitz, ärgert sich über die Situation einiger Migranten: "Die betrinken sich bis zum Tod. Dann verprügeln sie sich gegenseitig."
Bejaoui fordert: "Wir müssen die Flüchtlinge in die Gesellschaft integrieren. Warum machen wir sie nicht nützlich für uns, lassen sie an der Zenti allein?"
Der Tunesier kritisiert den Staat, der zu wenige Lehrer für Sprach- und Integrationskurse stelle. Sein Vorschlag für auffällige Flüchtlinge: "Wer sich nicht benimmt, muss arbeiten."
Respekt kannman lernen
Kommentar von Bernd Rippert
Die Sicherheitslage in der Chemnitzer Innenstadt wird unübersichtlich. Klar: Meistens ist es friedlich und keiner muss Angst haben, das Zentrum zu besuchen. Aber immer öfter muss man beim Bummeln damit rechnen, dass sich junge Leute wie die Berserker verprügeln.
Es sind oft junge Migranten, die ihre Gewalt aktuell nicht unter Kontrolle haben. Das hat viel mit alten Traumata zu tun, mit Fluchterfahrungen und Gewalt in der Heimat. Ich verstehe das, toleriere aber nicht jede Aggression auf unseren Straßen.
Ich wünsche mir Respekt. Respekt bringt nicht jeder mit, aber den kann man lernen. Deshalb plädiere ich für eine Ausweitung verpflichtender Sprach- und Integrationskurse. Wir müssen die jungen Flüchtlinge beschäftigen und Wege aufzeigen, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Wir brauchen die Flüchtlinge als Arbeitskräfte und als Einzahler in die Rentenkasse. Wir brauchen sie aber vor allem als Menschen, vor denen wir keine Angst haben müssen.
Bevor jetzt falscher Applaus aufkommt: Ja, ich bin auch für Integrationskurse unbelehrbarer deutscher Täter. Wir sollten aufhören, jeden Missstand einfach so laufen zu lassen.
Titelfoto: Haertelpress, Kristin Schmidt