Nach Messer-Attacke in Chemnitzer Hinterhof: Auch Mann (34) stirbt im Krankenhaus
Chemnitz - Nach der brutalen Messerattacke in der Nacht auf Samstag in einem Chemnitzer Hinterhof ist nun auch der schwer verletzte Jörg P. (34) im Krankenhaus verstorben.
Das teilte die Chemnitzer Polizei am Mittwochmittag mit. "Nach dem Angriff auf eine 46-jährige Frau und einen Mann (34) am vergangenen Wochenende im Hinterhof eines Mehrfamilienhauses in der Reichenhainer Straße ist nunmehr auch der 34-Jährige im Krankenhaus [...] seinen Verletzungen erlegen", so ein Polizeisprecher.
Jörg P. wurde bei der Messerattacke so schwer verletzt, dass er zunächst ins Koma versetzt wurde. Auch eine Notoperation verhinderte den Tod des Mannes nicht.
Bei der brutalen Attacke starb auch eine Anwohnerin (46) an ihren schweren Verletzungen. Inzwischen konnte die Polizei den mutmaßlichen Täter festnehmen. Der schweigt bisher zur Tat.
Bislang ist noch völlig unklar, warum der 34-Jährige und die 46-Jährige mit einem Messer angegriffen wurden. "Niemand hat etwas von einem Streit mitbekommen. Seine Freundin, die dort mit ihm wohnt, hat jene Nachbarin schreien gehört und ist dann nach unten gerannt. Ich kann mir nur vorstellen, dass er ihr helfen wollte, dazwischengegangen ist", sagte Jörgs Mutter gegenüber TAG24.
Einige neue Details gibt es: "Wir haben keine Anhaltspunkte, dass der Verdächtige unter Einfluss von Alkohol oder Drogen stand", sagt Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein (62). Er bestätigt auch, dass der 20-jährige Tatverdächtige im nahen Umfeld gelebt hat und die Festnahme nicht reibungslos verlief. Die Polizei musste einen Warnschuss abgeben.
Die Ermittlungen werden sich wohl noch eine Weile hinziehen, solange der mutmaßliche Totschlager nicht auspackt. "Wir sind dabei, Spuren zu sammeln und auszuwerten. Da geht Qualität vor Schnelligkeit", so Klein. Die Beamten hatten vor allem auf den Verstorbenen als Zeugen gesetzt. Nun hoffen die Kripo-Ermittler auf neue Beweise.
Nun sammelt die Familie des 34-Jährigen Geld, um den Abschied von Jörg zu finanzieren. Zudem will die Familie die Lebenspartnerin des Mannes unterstützen, die erst mal psychisch nicht in der Lage sein wird, zu arbeiten. >>>Hier geht es zur Spenden-Seite.
Originalmeldung: 10. August, 14.33 Uhr, Aktualisiert: 10. August, 17.46 Uhr
Titelfoto: Haertelpress